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Selbsthypnose-Anleitung von Raymond Morren -
Anleitung 2
Diese Anleitung zur Selbsthypnose wurde erstellt von
Raymond Morren und darf innerhalb Deutschlands veröffentlicht,
jedoch nicht gewerblich vertrieben werden.
Sie wurde von Elke Fernández
Martínez aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.
(www.tradux.de)
Veröffentlicht auf www.hypnoseland.eu
Am Ende
dieser Seite finden Sie die Datei als pdf zum Download
Über Selbsthypnose
In annähernd allen Fällen ist
die Selbsthypnose völlig sicher. Über Jahre hinweg
hat Hollywood die Hypnose als ultimative
Gedankenkontrolle verherrlicht. Menschen gehen
gesteuert durch bestimmte posthypnotische
Suggestionen (Suggestionen, die wirksam werden,
nachdem eine Person oder ein Subjekt aus der Hypnose
aufgewacht ist) durchs Leben, die ihnen von
skrupellosen Hypnotiseuren gegeben wurden. So
erschießen sie beispielsweise jedes Mal eine Person,
wenn sie eine Glocke läuten hören. Wenn der
Hypnotiseur sie anruft, geben sie Geheimnisse preis
und bringen sich anschließend selbst um. Frauen
werden ihren Männern untreu, nur weil sie das Pech
hatten, in die falschen Augen zu sehen (Nicht wenigen
Männern würde dies gefallen). All dies ist Stoff für
große Filme, doch nichts könnte weiter von der
Wahrheit entfernt liegen.
Im
Folgenden möchte ich einige der üblichen Mythen über
die Hypnose aus der Welt schaffen.
Ø
Niemand kann das Unterbewusstsein eines
anderen kontrollieren.
Der
Hypnotiseur hat keine magischen Fähigkeiten, die dazu
in der Lage wären, Ihren Denkprozess zu kontrollieren.
Die einzige Person, die Sie hypnotisieren kann, sind
letztendlich Sie selbst. Selbst wenn Sie für eine
Therapie in meine Praxis kommen würden, könnte ich
Sie nur mittels der von Ihnen ausgeübten
Selbsthypnose behandeln. Sie sind sich jederzeit während
einer Hypnosesitzung, gleich ob diese über einen
Therapeuten oder per Selbsthypnose durchgeführt wird,
vollkommen darüber bewusst, was um Sie herum
geschieht. Ich habe oft gedacht, es wäre gut, ein großes
Schild mit den Worten “Erwarten Sie keine Wunder“
an die Wand meiner Praxis zu nageln. Ich hatte oft
Leute bei mir, die dachten, dass es bei ihnen nicht
geklappt hat, weil sie nicht das Gefühl hatten, die
Kontrolle verloren zu haben. Die gesamte Hypnose ist
im Grunde genommen Selbsthypnose. Sie sind sich immer
dessen bewusst, was vor sich geht und haben alles
unter Kontrolle. Sie können jederzeit aufstehen und
gehen, wann immer Sie wollen.
Ø Sie
werden immer aus der Hypnose aufwachen.
Hollywood
zeigt in seinen Filmen über Hypnose oft Personen, die
wie ein Zombie durchs Leben gehen, weil einige
Therapeuten es vergessen haben, ein bestimmtes
Codewort zur Aufhebung der Hypnose zu sagen. Ich wünschte,
ich hätte diese Art von Macht. Ich kenne mindestens
drei Leute, die ich gerne auf diese Weise manipulieren
würde. Aber das kann weder ich noch ein anderer
Hypnotiseur. So lange Ihnen nicht jemand (entweder der
Therapeut oder Sie sich selbst in der Selbsthypnose)
ununterbrochen suggeriert, dass sie sich entspannen,
sich konzentrieren usw., wird Ihre Konzentration
nachlassen und Sie werden entweder einschlafen oder
auf natürliche Art und Weise aufwachen. Es hängt
alles davon ab, wie müde Sie zu dem jeweiligen
Zeitpunkt sind.
Ø Sie
werden nie eine negative Suggestion annehmen.
Alle
während einer Hypnosesitzung gegebenen Suggestionen
werden letztendlich von Ihrem Unterbewusstsein auf
Moral und Ethik überprüft. Wenn Ihnen ein Therapeut
etwas suggeriert, das Sie normalerweise nicht tun würden
(aus moralischen Gründen), würden Sie sich
unweigerlich aus der Trance herausholen und den
Suggestionen nicht folgen. Vor einigen Jahren hielt
ich oft Vorlesungen an Universitäten. Ich brachte zu
diesem Zweck immer einige Studenten mit und versuchte,
mindestens eine junge Dame in Trance zu versetzen. In
diesem Zustand versuchte ich, sie wie einen Hund
bellen zu lassen, sie glauben zu machen, dass sie eine
Berühmtheit seien und einige andere lustige Dinge
(man tendiert dazu, seine Hemmungen abzubauen, während
man in Trance ist). Dann sagte ich ihnen, dass sie
sich ihre Bluse ausziehen sollen. Sie lösten dann
sofort den ersten Knopf, doch sobald ihr Unterbewusstsein
realisiert hatte, dass dies nicht länger ein Spiel
war (immer bevor sie damit begannen, die Bluse
aufzuknöpfen), weckten sie sich selbst auf. Man behält
also immer die Kontrolle.
Ø Schädliche
posthypnotische Suggestionen werden keinen Einfluss
auf Sie haben.
Der
Grund, warum Hypnosetherapie funktioniert, ist der,
dass der jeweilige Patient sich wünscht, dass sie
funktioniert. Wenn ein Raucher sein Büro verlässt
und glaubt, dass er keine Zigarette mehr anrühren
wird, wird er in der Lage sein, der Versuchung zu
widerstehen. Er wird nicht gegen diese Suggestion ankämpfen.
Es ist sogar so, dass sein Unterbewusstsein jedes Mal,
wenn er auf eine Zigarette verzichtet, bestrebt sein
wird, dieses Verhalten zu verstärken. Im Gegensatz
zu den Phantasien von Kinogängern würden Sie, wenn
Ihnen ein Hypnotiseur suggerieren würde, dass Sie
Ihren Namen vergessen (etwas, das ich normalerweise
auf der Bühne mache), diesen nur so lange vergessen,
wie für Sie alles Spaß und Spiel ist. Es könnte
sogar passieren, dass Sie sich ein oder zwei Monate
lang nicht mehr an ihren Namen erinnern, wenn Ihnen
der Hypnotiseur entsprechende Suggestionen gegeben
hat. Natürlich würde dies nur dann funktionieren,
wenn Sie so zurückgezogen leben würden, dass Sie
niemand nach ihrem Namen fragen könnte. Selbst wenn
eine starke Suggestion dazu führt, Sie glauben zu
machen, dass Sie sich an gar nichts mehr erinnern können,
würde ihr Unterbewusstsein sofort realisieren, dass
es nun Zeit für einen Realitäts-Check ist, sobald
Sie eine Person, die nichts mit der Bühnenshow zu tun
hatte, nach ihrem Namen fragt. Danach wäre für Sie
alles wieder völlig normal.
Ø Sie
werden sich an alles erinnern, was vor sich geht.
Manchmal,
wenn ein Hypnotiseur (auf der Bühne oder in einer
Therapiesitzung) eine Person hypnotisiert, wird eine
so tiefe Trance erreicht, dass sich die Person nicht
mehr an das Geschehene erinnern kann. Im Grunde
genommen ist es so, dass sich ihr Bewusstsein in einem
solchen Zustand abschaltet und der Denkprozess tief
im Unterbewusstsein vergraben ist. Wenn Ihnen der
Hypnotiseur suggeriert, dass Sie sich an das
Geschehene erinnern werden, werden die Gedanken
automatisch von Ihrem Unterbewusstsein auf eine
bewusste Ebene übertragen und Sie können sich an
alles erinnern. Während der Selbsthypnose brauchen
Sie sich darüber jedoch keine Sorgen zu machen. Da
Sie sich selbst Suggestionen geben, sind Sie sich
immer dessen bewusst, was vor sich geht und können
daher nie die Erinnerung verlieren. Sie sitzen mit geschlossenen
Augen auf einem Stuhl und sprechen zu sich selbst. Die
Hypnose ist ein sehr natürlicher, geistiger Zustand,
den Sie mindestens zwei Mal täglich erleben.
Schlafforscher gehen davon aus, dass es ca. 18
Sekunden dauert, bis eine Person tatsächlich
eingeschlafen ist. Dies ist die Zeitspanne, die wir
von dem Moment an brauchen, an dem wir uns noch über
unbezahlte Rechnungen und unser Aussehen auf der Party
Gedanken machen, bis wir in den Schlafzustand übergehen.
Wenn wir uns schlafen legen, durchlaufen wir schnell
hintereinander verschiedene Zustände: völliges
Wachsein, Müdigkeit, Halbwachsein, Erschöpfung und
letztendlich Schlaf. Rund 12 Sekunden lang durchlaufen
wir also Zustände, in denen unser Bewusstsein oder
unser bewusster Denkprozess eingeschränkt, das
Unterbewusstsein jedoch noch aktiv ist. In der
Vergangenheit nutzten die Höhlenmenschen diesen
Zustand, um sich auszuruhen, während sie sich darauf
konzentrieren konnten, was um sie herum vorging. Wenn
sie in einem solchen Zustand in eine unvertraute
oder gefährliche Lage gerieten, war ihr
Unterbewusstsein also wachsam und konnte Gefahren
analysieren – eine Eigenschaft, die ihnen eventuell
das Leben rettete. Im normalen Wachzustand ist Ihr
Bewusstsein in der Lage, ca. vier Mal schneller zu
denken, als Sie sprechen können. Es ist diese
Schnelldenkfähigkeit, die uns ein vorheriges Überlegen
unserer Antworten, eine Analyse des Gesagten und das
Ziehen von Schlüssen ermöglicht, ohne dass wir uns
dafür eine Auszeit nehmen müssen. Leider ist es
jedoch auch gerade diese Schnelldenkfähigkeit, die
bei den meisten von uns zu einem stetigen Gedankenfluss
führt, der uns davon abhält, uns gut konzentrieren
zu können. Im Idealfall hilft uns das Schnelldenken
dabei, das, was uns gesagt oder suggeriert wurde zu
interpretieren. Da dies jedoch oft so schnell
geschieht, werden wir oft Opfer falscher Annahmen, die
unser Bewusstsein getroffen hat, um ein bestimmtes
Verhalten oder eine Überzeugung zu fördern, die es für
richtig hält. Wenn ich einem Raucher im Wachzustand
sage, dass Rauchen schädlich für seine Gesundheit
ist, ist es mehr als wahrscheinlich, dass er diesen
Satz bereits so oft gehört hat, dass sein Bewusstsein
schon die besten Argumente parat hält, um dies zu
widerlegen. Vielleicht führt er die Geschichte eines
Mannes an, der ein Päckchen pro Tag geraucht hat und
trotzdem 93 Jahre alt geworden ist. Selbst wenn er mir
zustimmen würde, würde sein Bewusstsein alles
Erdenkliche tun, um sein egoistisches Handeln zu
unterstützen. Das alles geht so schnell, dass wir gar
nicht merken, dass es überhaupt geschieht. Wenn wir
in den Zustand der Hypnose (oder Selbsthypnose)
geraten, wird unser Denkprozess verlangsamt. Wir
sind dann nur noch in der Lage, gerade so schnell zu
denken, wie wir sprechen können. Auf dieser Ebene
gelangen Suggestionen annähernd ungefiltert in unser
Unterbewusstsein. Die gesamte Aufmerksamkeit wird
auf die Stimme des Hypnotiseurs gelenkt (oder auf
unsere eigenen Suggestionen im Fall der
Selbsthypnose). Da wir nicht für jede Suggestion eine
Menge Ausreden finden müssen, tendieren wir dazu, sie
eher anzunehmen als im Wachzustand. Wir können auch
geistige Fähigkeiten entfalten, die uns nur dann zur
Verfügung stehen, wenn wir auf keinerlei Weise
abgelenkt werden. Grob gesagt ist es das, was die
Hypnose ausmacht. In den vergangenen Jahren wurde eine
Menge Zeit und Energie in die Erforschung der
Hypnose investiert. Zugegebenermaßen ist man dabei in
manchen Fällen zu weit gegangen. Ich erinnere mich,
an einer Sitzung teilgenommen zu haben, die all denen
verschlossen blieb, die nicht zu den Erleuchteten
einer bestimmten religiösen Gruppe gehörten. Ich
wurde eingeladen, weil man der Meinung war, ich verstünde
den tieferen Sinn der Dinge (was immer dies auch heißen
mochte). Nach ein wenig Gesang und anderen Riten, die
eine Trance einleiteten, begann diese Gruppe 18-jähriger
Jugendlicher, ununterbrochen auf- und abzuspringen. Später,
als wir über das Geschehene gesprochen hatten, war
jeder einzelne von ihnen fest davon überzeugt, dass
er zwischen den einzelnen Sprüngen drei bis fünf
Minuten lang in der Luft geschwebt hätte. Im Grunde
produzierte ihr Unterbewusstsein eine kollektive
Suggestion, die sie alle glauben ließ, dass die ein
oder zwei Sekunden, in denen sie tatsächlich in der
Luft waren, wesentlich langsamer verstrichen seien.
Diese Technik, bei der die Gedanken mental verlangsamt
werden, nennt man auch Zeitdehnung. Wir kommen später
in diesem Kurs auf diese Technik zurück.
Was kann die Selbsthypnose für Sie tun?
Obwohl
die Erschließung des relativ Unbekannten
logischerweise zu einer Menge falscher
Interpretationen führt und höchstwahrscheinlich ein
paar Scharlatane auf den Plan ruft, gibt es die
Hypnose inzwischen lange genug, um es der Wissenschaft
zu ermöglichen, ernsthafte Studien über sie
anzustellen. Einige wenige kompetente Forscher haben
sich eingehend mit den vielen legitimen Anwendungen
der Hypnose beschäftigt. Im Rahmen der erfolgreichen
Therapieanwendungen wurde die Selbsthypnose effektiv
(und mit gut dokumentierten Ergebnissen) auf folgenden
Gebieten eingesetzt:
Gewichtsverlust
Raucherentwöhnung
Phobiebehandlung
Selbstmotivation
Gedächtnisverbesserung
Kreativitätssteigerung
Behebung sexueller Störungen
Geburten
Schnelleres Lernen
Verhaltensänderung
Steigerung des Selbstbewusstseins
Krebsbekämpfung
Sportmotivation
Behebung von Schlafstörungen
Behandlung reaktiver Depressionen
und vieles mehr...
Auf
Grund ihrer scheinbar mystischen Eigenschaften hatte
die Hypnose eine sehr bruchstückhafte Vergangenheit.
Marco Polo erwähnte Sitzungen, an denen er in Ägypten
teilgenommen hatte, bei denen es sich nur um
Hypnosesitzungen gehandelt haben konnte. Kurz nachdem
die Bibliothek von Alexandria zerstört wurde, verlor
sich die Hypnose zusammen mit einer Reihe anderer
Heilkünste, die von den damals geächteten
"weisen Männern“ ausgeübt wurden. In alten römischen
Dokumenten sind "Schlafkliniken"
beschrieben, in denen Patienten durch "Atmen und
Fokussieren" von vielen heute noch bekannten
Krankheiten geheilt wurden. Die an beiden Orten
beschriebenen Techniken scheinen weit
fortschrittlicher gewesen zu sein, als wir dies heute
sind, doch wieder einmal wurden diese medizinischen
Errungenschaften zusammen mit dem Fall des Römischen
Reichs als Teil einer vergangenen Ära in Verruf
gebracht.
Erst
Mitte des 18. Jahrhunderts begann ein Mann namens
Franz Anton Mesmer
(1734-1815)
mit einem Phänomen zu experimentieren, das seiner
Meinung nach die Fähigkeit war, magnetische Ströme
der Planeten anzuzapfen. Seine Versuchspersonen wurden
mit Drähten an eine Reihe von Antennen angeschlossen,
die alle sorgfältig auf verschiedene Himmelskörper
ausgerichtet wurden. Nachdem sie dann in einen selbst
induzierten Trancezustand gelangten, entdeckten sie
die Möglichkeiten des Unterbewusstseins. Wenn man berücksichtigt,
dass die moderne Wissenschaft mehr als 200 Jahre Zeit
hatte, um die Hypnose zu studieren, sollten wir
inzwischen all ihre Feinheiten beherrschen. Das würden
wir wahrscheinlich auch, hätte nicht die sehr
renommierte französische Wissenschaftsakademie eine
Delegation zur Untersuchung der Experimente Mesmers
gesandt. Diese aus fünf Wissenschaftlern bestehende
Delegation (darunter auch der damals sehr junge
Benjamin Franklin) kam zu dem Schluss, dass das
gesamte Experiment nur ein wenig mehr als eine Übung
in der Beeinflussung leicht beeindruckbarer Individuen
sei, da es keine greifbaren, messbaren Ergebnisse
erbringe. Die Psychotherapie leidet heute noch unter
den Nachwirkungen dieser kurzsichtigen Einschätzung.
Nachdem
wir jedoch erst einmal damit begonnen hatten, die Fähigkeiten
eines vollkommen fokussierten Bewusstseins zu
erforschen, entdeckten wir bald darauf, dass wir einen
unermesslichen Reichtum an fantastischen Möglichkeiten
erschlossen haben. Viele der von Praktizierenden
asiatischer Religionen ausgeübten Fähigkeiten werden
plötzlich für die Allgemeinheit zugänglich. In
Wirklichkeit haben wir jedoch gerade erst damit
begonnen, an der Oberfläche dessen zu kratzen, was
tatsächlich möglich ist. Derzeit werden eine Reihe
unvorstellbarer Studien über die Anwendungsgebiete
der Hypnose durchgeführt und inzwischen wissen wir,
dass ohne jeden Zweifel einiges möglich ist. Dazu zählen:
Ø Kreative
Visualisierung
Durch
die Anwendung der Hypnose sind wir in der Lage, imaginäre
Gegenstände so deutlich zu sehen, dass wir sie als
real akzeptieren. So kann beispielsweise eine Person,
die ihr Gewicht reduzieren möchte, sich selbst so
sehen, wie sie gerne sein möchte. Sie kann sich
vorstellen, keine Süßigkeiten mehr zu mögen, Spaß
an gymnastischen Übungen zu haben, usw. Später wird
sie davon überzeugt sein, dass diese Ziele nun viel
leichter zu erreichen sind, da sie ja schon einmal das
Endergebnis "gesehen" hat.
Ø Setzen
mentaler Anker
Unser
Unterbewusstsein arbeitet mit Ankern. Unbewusste Anker
lösen die meisten Dinge unseres täglichen Verhaltens
aus. Wir denken nicht länger darüber nach, was eine
Tür ist, wenn wir vor einer solchen stehen. Sehen wir
eine Tür vor uns, greifen wir instinktiv nach der
Klinke, drücken sie nach unten und gehen durch. Auf
dieselbe Weise kann eine Person, während sie
hypnotisiert ist, die Tatsache akzeptieren, dass sie,
wenn sie beispielsweise ein Päckchen Zigaretten
sieht, in der Lage ist, der Versuchung zu widerstehen
Ø Wir
können den Schmerz kontrollieren
Wenn
wir der Sache auf den Grund gehen, gibt es in
Wirklichkeit keinen Schmerz. Der Schmerz ist nur die
Art und Weise, wie unser Unterbewusstsein bestimmte
Situationen in unserem Körper interpretiert. Eine
weit verbreitete Anwendung der Hypnose (und
Selbsthypnose) besteht darin, den Schmerz mental zu
blockieren, wodurch eine medikamentenfreie Geburt und
schmerzfreie Chirurgie für Patienten ermöglicht
wird, die auf Narkosen allergisch reagieren. Die
Selbsthypnose bietet eine äußerst wirksame
Alternative dazu, nach dem Besuch des Zahnarztes mit
einem steifen Kiefer herumzulaufen. Es ist sogar sehr
einfach zu lernen, wie man die Energien, die dazu benötigt
werden, sich unter rauen Witterungsverhältnissen kalt
oder warm zu fühlen, umlenken können.
Ø
Steigerung der Kreativität
Die
Kreativität wird fast als ein Nebenprodukt der
Hypnose empfunden. Wenn Sie erst einmal die Fähigkeit
entwickelt haben, sich vollkommen auf etwas zu
konzentrieren und frei von Vorurteilen zu sein, werden
Sie bald feststellen, dass Sie sich einen Reichtum an
kreativen Energien erschlossen haben und die Tatsache,
dass Sie nun in der Lage sind, sich ein sehr reales,
mentales Virtual-Reality-Szenario zu schaffen, in dem
Sie das Endergebnis eines gewagten Unternehmens
effektiv sehen können, bevor Sie Zeit und Energie in
die Durchführung desselben investieren, hilft immens.
Die
Fähigkeit, sich selbst zu sehen, wie Sie ein
anspruchsvolles Interview erfolgreich hinter sich
gebracht haben, zu lernen, wie man die Anker
kontrollieren kann, die Sie in bestimmten Situationen
oder an bestimmten Orten dazu veranlassen, sich
gestresst zu fühlen, den Schlüssel zu entdecken, mit
dem Sie Ihre Arbeit genießen können und Ihre gegenwärtige
Stellung im Leben zu leben, erlangen Sie ganz einfach
durch die Kontrolle Ihres bislang undisziplinierten
Unterbewusstseins. Sie können es sich beispielsweise
antrainieren, neutral zu bleiben, wenn Sie Ihr
Ehepartner in einen Streit verwickeln möchte oder der
Versuchung zu widerstehen, die Beherrschung zu
verlieren, wenn Ihre Kinder mal wieder laut oder außer
Rand und Band sind.
Ø
Die Fähigkeit der Zeitverkürzung
Bei
der Zeitverkürzung handelt es sich um die Fähigkeit,
die Zeit mental zu verkürzen. Sie haben den Eindruck,
nur 10 Minuten hier gewesen zu sein, während es in
Wirklichkeit eine Stunde war. Sie können diese
Technik beispielsweise dazu nutzen, Ihre einstündige
Fahrt so wahrzunehmen, als seien nur 20 Minuten
verstrichen, (sofern Sie nicht selbst fahren und alle
Zeit, die Sie nur bekommen können dazu benötigen,
die möglichen Gefahrensituationen zu durchdenken).
Dies ist die Kehrseite der nächsten, auch ganz
praktischen Anwendung: die Zeitdehnung.
Ø Die
Fähigkeit der Zeitdehnung
Die
Zeitdehnung ermöglicht es einer Person, sich zu fühlen,
als würde die Zeit langsamer verstreichen. Üblicherweise
können Sie mit dieser Fähigkeit eine Situation
mental in einer Stunde durchleben, während in
Wirklichkeit nur 10 Minuten vergangen sind. Dieses Phänomen
tritt vor allem bei Unfallopfern häufig auf. Während
sie aus dem Auto geschleudert werden, scheint alles in
Zeitlupe zu verlaufen. Hierbei handelt es sich um
einen Trick unseres Unterbewusstseins, durch den wir
die Möglichkeit erhalten, darüber nachzudenken, was
als Nächstes zu tun ist. Ich wende diese Technik oft
in der Sporttherapie an und gebe den Athleten dadurch
mehr “Denkzeit“, während sie unter Druck stehen,
ohne dass ihre Leistung dadurch beeinträchtigt wird.
Ich hörte einmal von einem Mann, der sich morgens
selbst hypnotisierte und sich anschließend 20 Minuten
Zeit für Klavierübungen nahm, die ihm wie 5 Stunden
vorkamen. Ob dies nun wahr ist oder nicht, es ist möglich,
vorausgesetzt dass dieser Mann äußerst kräftige
Finger besaß (die in der Lage waren, das Spielen von
Klavierstücken in Hochgeschwindigkeit durchzuhalten)
und über die Fähigkeit verfügte, sich stark zu
konzentrieren. Das Problem bei der Zeitverkürzung
besteht jedoch darin, dass Sie dadurch physisch und
mental schnell ermüden.
Ø
Regression
Sie
können buchstäblich Gedächtnisbänder einer
beliebigen Zeit Ihres Lebens aus einem Regal
herausziehen und die damals gemachten Erfahrungen
erneut durchleben. Dies ist die Technik, die häufig
bei polizeilichen Ermittlungen benutzt wird, um zu
versuchen, der Untersuchung dienliche Hinweise zu
erhalten. Die jeweiligen Personen erinnern sich auf
diese Weise beispielsweise an Nummernschilder, die sie
während der Beobachtung des Verbrechens nur kurz
gesehen haben. Durch die Verwendung ihres “Gedächtnisbands“
werden sie auf Narben, Muttermale und eine Menge
anderer Einzelheiten aufmerksam, die sie in der
Aufregung vergessen hatten. Das Trauma einer
Vergewaltigung kann zum Beispiel dadurch vermieden
werden, dass man es dem Opfer ermöglicht, sich
an Fakten zu erinnern, die den Ermittlern bei der
Suche nach dem Täter helfen. Auf einer praktischen
Ebene ist die Regression ein wertvolles Hilfsmittel,
wenn wir uns daran zu erinnern versuchen, wo wir
unsere Schlüssel liegen gelassen haben oder unseren
Abschlussball noch einmal erleben wollen.
Ø
Kontrollieren Sie Ihr vegetatives
Nervensystem
Sie
werden entdecken, dass Sie in der Lage sein werden,
alle vom Gehirn kontrollierten Körperfunktionen zu
beeinflussen. Dazu gehört der Herzschlag, die
Durchblutung, usw. Hierbei handelt es sich um eine
sehr praktische Technik, mit der Sie beispielsweise
einen erhöhten Blutdruck senken oder bei einer
ernsten Verletzung die Blutzufuhr auf den verletzten
Bereich Ihres Körpers lenken können. Es gibt sogar
eine Klinik, in der Krebspatienten dazu angeleitet
werden, winzige "weiß gekleidete
Ritter" (weiße Blutkörperchen) zu
visualisieren, die zu den beschädigten Körperzellen
galoppieren. Die Erfolgsquote der Klinik ist phänomenal,
wie auch die eines anderen Zentrums, in dem nichts
weiter getan wird, als Frauen dazu zu bringen, sich
einen Schwall gesunden, mit Sauerstoff angereicherten
Bluts vorzustellen, das in ihre Brüste strömt,
wodurch sich ihr Brustumfang vergrößert!
Ø
Lernen Sie den Umgang mit Ihrer inneren
Uhr
Ihre
innere Uhr hilft Ihnen dabei, morgens rechtzeitig
aufzustehen. Es ist erstaunlich, wie genau diese
innere Uhr mittels der Hypnose arbeiten kann
Einige Forscher haben festgestellt, dass sie einer
hypnotisierte Person beispielsweise suggerieren können,
sagen wir, von einem bestimmten Zeitpunkt an exakt
2,347.629 Sekunden lang zu bellen. Ohne auch nur die
leiseste Ahnung davon zu haben, wie lang das ist, wird
die Person, die ahnungslos ihrem Alltagsrhythmus
nachgeht, auf unerklärliche Weise wie auf Knopfdruck
anfangen, zu bellen. Das Lernen des Umgangs mit Ihrer
inneren Uhr wird Ihnen dabei helfen, ein besseres Gespür
für das Verstreichen der Zeit zu bekommen, morgens
ohne Wecker zu einer gewünschten Zeit aufzuwachen und
die Wahrnehmung der Zeit zu kontrollieren. Haben Sie
schon einmal das Sprichwort gehört, dass "die
Zeit wie im Flug vergeht, wenn man Spaß hat"?
Nun, ab jetzt können Sie sie in Windeseile
verstreichen lassen, wenn Ihnen eine harte Zeit
bevorsteht, und sie im Zeitlupentempo genießen, wenn
es Ihnen gut geht.
Ø Mehr
Kontrolle über Ihre instinktiven Verhaltensweisen
Sie
können tatsächlich zu einem Meister der Veränderung
Ihrer persönlichen Verhaltensmuster werden. Mit Hilfe
der Selbsthypnose ist es sehr einfach, das Verändern
der Auslöser, Anker und Muster zu lernen, die uns zu
einem bestimmten Handeln veranlassen. Dies ist die
Basis für einen Großteil der Hypnotherapie. Es kommt
nicht darauf an, perfekt zu sein, sondern ausschließlich
darauf, genügend Ausdauer mitzubringen. Wenn Sie dazu
bereit sind, die Selbsthypnose zu einem Teil Ihres täglichen
Lebens zu machen (etwas, das ich lieben gelernt habe
und seit 25 Jahren praktiziere), werden Sie bald
entdecken, dass Sie Ihren Tag besser organisieren und
mentale Verhaltensmuster (Wünsche, Bedürfnisse,
Orientierungen) ganz einfach ändern können, indem
Sie nur ein Quäntchen Selbsttherapie in Ihren
Tagesablauf einbauen.
An
dieser Stelle fragen Sie sich nun sicher, warum es
nicht mehr Ärzte, Zahnärzte, Psychologen und
Heilpraktiker gibt, die die Hypnose einsetzen, wenn
mit ihrer Hilfe tatsächlich all diese unglaublichen
Dinge erreicht werden können. Diese Frage gehört
auch zu meinen Lieblingsfragen. Vielleicht sollten wir
uns alle zusammentun und die Ärzte um ihre Meinung
bitten. Natürlich würden wir mit großer
Wahrscheinlichkeit zur Antwort bekommen (eine Antwort,
die ich über 25 Jahre lang zu hören bekommen habe),
dass nach dem Beschluss der AMA (American Medical
Association) die Hypnose nur ein wenig mehr sei als
eine ausgefallene Ausnutzung des Placeboeffekts. Im
Grunde seien Hypnotherapeuten nicht viel besser als
Hochstapler, die den Leuten für Dinge Geld aus der
Tasche ziehen, die sie zuhause alleine und ohne die
Hilfe Dritter tun könnten.
Nun,
ich stimme dem vollkommen zu. Nichts, was ich in
meiner Praxis für Sie tun könnte, basiert auf einer
Wunderdroge oder einem neuartigen Untersuchungsgerät.
Selbstverständlich würde ich gerne hören, was diese
Leute zu den Methoden der Physiotherapie, der
Psychologie, des autogenen Trainings und einer breiten
Palette weiterer Anwendungen sagen, die ebenfalls eher
auf eine Änderung unseres Verhaltens und unserer
Reaktionen abzielen als die reine Medizintechnik, mit
der die beschädigten Teile unseres Körpers lediglich
"repariert" werden. Aber gut, wenn ich ein
Hochstapler bin, der dazu in der Lage ist, Frauen während
der Geburt die Schmerzen zu nehmen, ohne sie vorher
mit Dogen voll zu pumpen, wenn ich Brandopfern dabei
helfen kann, ihre Schmerzen zu vergessen, während ihr
Immunsystem aktiv bleibt, wenn meine Hochstaplerei
dazu beitragen kann, dass Vergewaltigungsopfer alle
Details des Verbrechens schildern können, die sie
verdrängt haben, ohne dass sie emotional darunter
leiden müssen, kurzum, wenn ich tatsächlich in der
Lage bin, das anzubieten, was Hypnotherapeuten täglich
als Teil meiner Hochstaplerei tun, dann hänge ich
stolz ein Schild an meine Tür, auf dem zu lesen ist:
"Professioneller Hochstapler, bitte eintreten und
Gratisdemonstration verlangen".
Gut,
der Fairness halber muss ich zugeben, dass sich die
Zeiten definitiv ändern. Immer mehr Mediziner
schwimmen gegen den Strom und erlernen
Hypnosetechniken für deren Anwendung in ihrer Praxis.
Anfang der Achtziger Jahre war ich als Leiter einer
Gruppe in der näheren Umgebung von Los Angeles tätig,
die sich Mind Dynamix Institute nannte. Im Rahmen
dieser Tätigkeit lehrte ich Hypnotherapie,
Mentaltechniken (Gedächtnistraining, Super-Learning,
usw.) sowie eine Reihe einzigartiger Therapiemethoden,
die ich im Laufe der Jahre entwickelt habe. Als ich im
Jahr 1978 mit meiner Arbeit begann, stellte ich fest,
dass es sich bei den meisten meiner Schüler um junge
Leute handelte, die daran interessiert waren
herauszufinden, ob ihnen die Hypnose Möglichkeiten für
eine berufliche Laufbahn bieten könnte. Um 1981 hatte
ich einen Anteil von durchschnittlich über 90% an
praktizierenden Medizinern (Zahnärzte, Psychologen,
Ärzte und Krankenschwestern) in meinen Klassen. Darüber
hinaus schienen wir auch einige Juristen (Rechtsanwälte,
Detektive, Ermittler, usw.) anzuziehen. Heute findet
man kaum noch einen Arzt, der nicht zugeben würde,
dass die Hypnose eine sehr reale, effektive
medizinische Alternative darstellt (natürlich unter
der Voraussetzung, dass der jeweilige Arzt nicht zufällig
ein Mitglied des Regulierungsausschusses der AMA ist).
Tatsächlich ist es so, dass Freud selbst, der Begründer
der Psychotherapie, einmal sagte, ich zitiere: „Wenn
wir jemals eine perfekte Form der Geistestherapie
entwickeln sollten, müsste diese unter allen Umständen
die Hypnose einbeziehen".
Um
noch eine Reihe weiterer Mythen aus der Welt zu
schaffen muss hier erwähnt werden, dass 95% aller
Menschen hypnotisiert werden können (auch wenn die überwältigende
Mehrheit davon überzeugt ist, dass es bei ihnen nicht
funktionieren würde). Man braucht weder eine mysteriöse
innere Kraft noch eine übermäßig mentale Fähigkeit
dazu, um hypnotisiert zu werden. Auch eine schwache
Geisteskraft ist keine Voraussetzung dafür. Es ist
vielmehr das Gegenteil der Fall. Alles was es dazu
braucht, hypnotisiert werden zu können, ist die Fähigkeit,
sich entspannen und konzentrieren zu können. Bei den
meisten der 5%, die nicht hypnotisierbar sind, handelt
es sich um Geisteskranke, die an einer Fehlfunktion
der Nerven leiden, die sie daran hindert, konzentriert
zu bleiben. Man kann also sagen, dass Ihre Chancen,
hypnotisierbar zu sein, um so besser stehen, je höher
Ihr IQ ist, sofern Sie nicht zu dem Personenkreis gehören,
der alle Vorgänge übermäßig analysiert (Wir werden
später auf dieses Thema zurückkommen).
Nun,
welche Gefahren gibt es im Zusammenhang mit der
Selbsthypnose? Um es gleich vorweg zu nehmen, sehr
wenige. Es hat noch nie einen erfolgreichen Prozess
gegen einen Hypnotherapeuten auf Grund von Umständen
gegeben, die unmittelbar eine Folge der Hypnose
gewesen wären. Alles ist sehr einfach und direkt
strukturiert, sodass es kaum vorstellbar ist, dass es
zu einem solchen Gerichtsverfahren überhaupt kommt.
Die zwei Bereiche, die tatsächlich potenzielle
Gefahren bergen, ist der Umgang mit Schizophrenie und
die Durchführung von Regressionen. Zum ersten Punkt
ist zu sagen, dass schizophrene Personen bzw. Personen
mit multiplen Persönlichkeiten üblicherweise über
ihre Krankheit Bescheid wissen und unter allen Umständen
jede Form der Hypnose vermeiden sollten, sofern diese
nicht von einem qualifizierten Therapeuten durchgeführt
wird, der sich damit auskennt. Unter Hypnose befindet
man sich in einem äußerst konzentrierten Zustand,
wobei die Aufmerksamkeit des Hypnotisierten auf eine
bestimmte Sache gelenkt wird. Man nimmt die erlebte
"Realität“ sehr intensiv wahr und akzeptiert
diese auf mentaler Ebene. Es ist keineswegs ungewöhnlich
für eine schizophrene Person, unter Hypnose plötzlich
damit zu beginnen, von einer ihrer diversen Persönlichkeiten
auf andere umzuschalten (in einem Versuch, der
intensiven Realitätsdosis zu entfliehen, da es gerade
das ist, was sie unter allen Umständen vermeiden
wollen und meist der Auslöser für ihre Krankheit
war). Dies kann ernste Traumata und mentale
“Schleifen“ verursachen, von denen sie nicht
wissen, wie sie mit ihnen umgehen sollen. Als sehr
konkrete Daumenregel sollte man daher beachten, dass
sich die Schizophrenie in den meisten Fällen nicht
mit der Hypnose verträgt. Ich sollte hier jedoch erwähnen,
dass die Hypnose eine der effizientesten Wege ist, mit
der Schizophrenie umzugehen, doch wie gesagt, dies
sollte ausschließlich von ausgebildeten und
kompetenten Therapeuten durchgeführt werden.
Die
Regression in der Zeit bzw. das Wiedererleben der
Vergangenheit ist ein faszinierendes Gebiet der
Hypnose. Sie wird in der Reinkarnationstherapie und für
die Erforschung früher Lebensphasen eingesetzt. Es
kann viel Spaß machen, sich damit zu beschäftigen.
Doch mit dem Besuch Ihrer eigenen Vergangenheit ist
eine potenzielle Gefahr verbunden. Nehmen Sie einmal
an, Sie würden sich selbst hypnotisieren und dabei
versuchen, zum Morgen Ihres fünften Geburtstags zurückzukehren.
Sie kommen an und genießen die Vorbereitungen und
Planungen. Was Sie nicht wissen ist, dass Sie etwas später
am selben Tag auf die Terrasse hinaus gegangen waren
– gerade rechtzeitig, um mitzubekommen, wie Ihr
Vater von einem Lastwagen überfahren wird und blutüberströmt
auf der Straße liegt. Im Laufe der Jahre haben Sie es
geschafft, dieses Ereignis vollkommen zu aus Ihrem Gedächtnis
zu verdrängen und aus Mitleid haben Ihre Verwandten
sich dazu entschlossen, Sie im Glauben zu lassen, dass
Sie sich im Haus befanden, als das Unglück passierte.
Nun plötzlich, gerade als Sie sich darauf eingestellt
haben zu feiern und Spaß zu haben, erleben Sie den
Vorfall erneut. Er würde dann mindestens genauso
traumatisch für Sie verlaufen wie beim ersten Mal. Es
ist jedoch wahrscheinlicher, dass Ihr Unterbewusstsein
das Ganze diesmal zu einem wesentlich schlimmeren
Erlebnis aufbauschen würde, da es so große
Anstrengungen unternommen hatte, den Vorfall zu verdrängen.
Dieselbe Energie, die wir normalerweise dafür
aufwenden, uns selbst vor Problemen zu schützen, mit
denen wir aus einer Abwehrhaltung heraus nicht
konfrontiert werden wollen, wird nun auf das
Schreckensereignis umgelenkt und lässt es dadurch
noch schockierender werden. Hinzu kommt, dass wir uns
von unserer Familie betrogen fühlen und nun wissen,
dass wir diesen Horror die ganze Zeit über mit uns
herumgetragen haben (und wer weiß, welche anderen
“Monster“ noch in uns lauern).
Auch
hierzu gibt es eine Daumenregel, die besagt, dass wenn
Sie sich inmitten einer Regressionssitzung befinden
(99,9% davon sind absolut sicher und sehr lustig) und
Sie beginnen, eine unerklärliche Angst bzw.
Vorbehalte gegen das Öffnen einer Tür zu spüren, während
Sie an einem bestimmten Ort verweilen, es im
Normalfall das Beste ist, die Sitzung abzubrechen und
aus der Trance zu kommen. Wenn es wichtig für Sie
ist, versuchen Sie nach der Sitzung herauszufinden, ob
es etwas im Zusammenhang mit der jeweiligen Situation
gibt, mit dem Sie eventuell ein Problem haben könnten.
Hierzu ist jedoch zu sagen, dass wenn Sie einen Weg
finden, diese Skelette offen zu legen und zu
verarbeiten, Sie auf lange Sicht gesehen ein glücklicherer
Mensch werden. Sie werden mehr Selbstsicherheit
erlangen, denn Sie haben dann nicht mehr das
unbewusste Gefühl, dass es “Monster“ in Ihnen
gibt, mit denen Sie sich nicht anlegen wollen. Später,
wenn wir über Therapie sprechen, werden wir näher
auf den Umgang mit Traumata eingehen.
Mit
Ausnahme dieser zwei ganz speziellen Umstände gibt es
wirklich keine guten Gründe dafür, nicht direkt
einzusteigen und den Schlüssel zur Erlangung der
Kontrolle über Ihren Denkprozess zu entdecken. Fangen
wir also am besten gleich damit an!
Sich selbst hypnotisieren
Obwohl
der Grundprozess für das Erlernen der Selbsthypnose
relativ einfach ist, gibt es bestimmte
Charaktereigenschaften, mit denen der Prozess
wesentlich leichter zu meistern ist. Die bei weitem
wichtigsten Charakterzüge, mit denen Ihr Erfolg
garantiert werden kann, sind die Geduld und die
Bereitschaft, einen Schritt des Prozesses nach dem
anderen zu gehen. Es gibt keine schnellere Methode,
wenn Sie tatsächlich von den Vorteilen der
Selbsthypnose profitieren wollen. Der Versuch, das
Interessanteste gleich zu Beginn zu üben würde nur
bedeuten, dass Sie vorhaben, Ergebnisse erhalten zu
wollen, ohne dafür das Fundament gelegt zu haben. Ich
habe annährend 30 Jahre damit zugebracht, den
Prozess, an dem Sie nun arbeiten, bis ins Detail
abzustimmen und nahezu alles, was in dieser Lektion
enthalten ist, wurde aus einem bestimmten Grund
einbezogen.
Nun
ist es Zeit für einen Realitäts-Check. Sind Sie
wirklich bereit, sich die Zeit dafür zu nehmen, jeden
Schritt, einen nach dem anderen, zu üben? Sind Sie
bereit, alles Nötige dafür zu tun, um die Ergebnisse
zu erhalten, die Sie sich wünschen? Haben Sie die
ganze Lektion durchgelesen oder haben Sie sich dafür
entschieden, den “unwichtigen“ Teil zu übergehen,
um direkt mit den Techniken zu beginnen? Wenn Sie dies
getan haben, schlagen Sie sich selbst ein Schnippchen,
denn Sie verzichten auf eine Menge guten Stoff. Die
Techniken, die ich nun gleich anführen werde, setzen
voraus, dass Sie die oben angesprochenen
Gefahren, Möglichkeiten, Fehlinterpretationen und die
Grundtheorie verstanden haben. Bevor Sie also nun
weiter lesen, lesen Sie sich bitte alles genau durch
(sofern Sie dies noch nicht getan haben). Tun Sie dies
nicht, kann ich Ihnen mit ziemlicher Sicherheit
garantieren, dass Sie in der Selbsthypnose niemals
besonders gut sein werden.
Jetzt,
da wir uns alle auf derselben Seite befinden (im
wahrsten Sinne des Wortes), können wir beginnen.
Zunächst
werden wir prüfen, ob Sie sich diesen Kurs überhaupt
leisten können. Leider hat auch dieser, wie alles
Wertvolle im Leben, einen Preis. Wie viel wären Sie
denn bereit, dafür auszugeben, das Geheimnis der
Kontrolle Ihres Unterbewusstseins zu erfahren? Wären
Sie eventuell bereit, € 200 dafür zu bezahlen?
Nehmen Sie an, ich würde als Bonus die Fähigkeit
dazupacken, Ihre Kreativität und Ihr Erinnerungsvermögen
wesentlich zu steigern. Was wäre Ihnen das dann wert?
€ 500 oder vielleicht sogar € 700? Und wenn ich
nun an Stelle von Geld Zeit von Ihnen verlangen würde,
wie viel Zeit würden Sie mir als Gegenleistung
anbieten? Stellen Sie sich vor, ich verspreche Ihnen
dann noch, dass Sie nie mehr unter Stress oder
Depressionen leiden müssten, wären Sie dann bereit,
einen Sommer lang als Auszubildender in meiner Praxis
zu arbeiten? Wie wäre es, wenn ich Ihnen garantieren
würde, Ihr Selbstbewusstsein enorm zu steigern? Wie
viel Zeit würden Sie mir dann geben?
Nun,
das ist das Geschäft und ich bin nicht für
Verhandlungen offen. Ich werde Ihnen die Werkzeuge an
die Hand geben, um alles zu erreichen, was ich Ihnen
oben versprochen habe, wenn Sie mir insgesamt fünf
Stunden Ihrer Zeit dafür geben. Nun, diese fünf
Stunden dürfen an keinerlei Bedingungen geknüpft
sein. Sie tun fünf Stunden lang alles, um was ich Sie
bitte und stellen keine Fragen. Ist das ein Deal? Nun,
Sie haben bestimmt schon einmal einen fünfstündigen
Unterricht besucht, um zu vermeiden, als Verkehrssünder
in die Kartei einzugehen oder einem schlechten Redner
zugehört, der krampfhaft zu rechtfertigen versucht,
warum Sie ein überteuertes Kassetten-Set kaufen
sollten.
Ich
bin sogar bereit, Sie Ihre Zeit in kleine, 15-minütige
Blocks einteilen zu lassen. Wenn Sie mir in den
kommenden 20 Tagen jeweils 15 Minuten Ihrer Zeit
geben, verspreche ich Ihnen, Ihnen alles mitzugeben,
was Sie benötigen, um Ihr Leben für immer zu verändern.
Sollte dennoch der Fall eintreten, dass Sie nicht das
Gefühl haben, Ihr Leben hätte sich entscheidend geändert,
nachdem Sie zwanzig Tage lang alles getan haben, was
ich Ihnen aufgetragen habe, bin ich gerne bereit,
Ihnen Ihre Investition in Höhe von € 0,00 ohne
Fragen zu stellen zurückzuerstatten. Sie brauchen mir
nur eine E-Mail zu schreiben. Vergewissern Sie sich,
dass Sie jeden der nachstehend aufgeführten Schritte
VOLLSTÄNDIG durchgelesen haben, bevor Sie mit der
jeweiligen Übung beginnen. Die einzelnen Schritte
bauen aufeinander auf. Sie müssen also den Kurs nicht
erst von vorne bis hinten durchlesen, um jeden Schritt
der Reihe nach üben zu können (sofern Sie dies nicht
unbedingt wollen, was auch in Ordnung ist).
Fünfzehn Minuten...
Für
den Kurs ist es erforderlich, dass Sie sich jeden Tag
fünfzehn Minuten Zeit für Ihre Sitzungen nehmen. In
der ersten Sitzung lernen Sie die Grundlagen der
Konzentration und Entspannung. Die zweite Sitzung
hilft Ihnen dabei, zu lernen, sich noch tiefer zu
entspannen. Anschließend beginnen Sie, an
Entspannungs- und Visualisierungstechniken zu
arbeiten, welche beide feste Bestandteile der Hypnose
sind. Gegen Ende der ersten Woche sollten Sie in der
Lage sein, sich selbst zu hypnotisieren. Sie werden
dann zwar noch immer keine fantastischen
Visualisierungen erzeugen können, aber dennoch
ziemlich überrascht sein, wie viel inzwischen schon
geht. Nach 14 Tagen sollten Sie schon gut dabei sein.
Sie können Dinge visualisieren und werden in der Lage
sein, einige der erstaunlicheren Ergebnisse der
Selbsthypnose zu erleben. Um den 20. Tag herum wird
alles für Sie zu einer Art zweiter Natur werden. Es
wird nun nicht mehr lange dauern, bis Sie sich Ihre
eigenen therapeutischen Suggestionen geben können und
die Kontrolle über Ihr Unterbewusstsein erlangen.
Nachdem
Sie den zwanzigsten Tag hinter sich gebracht haben,
stehen Ihnen die Techniken zur eigenen Verwendung zur
Verfügung und Sie können Sie nun nach Belieben für
Ihre Zwecke einsetzen. Ich empfehle Ihnen jedoch, den
Vorteil der neu gewonnenen Angewohnheit zu nutzen und
täglich fünfzehn Minuten der erneuten Ausrichtung
Ihrer mentalen Energien zu widmen, um Ihr Leben besser
zu strukturieren. Diese Zeit ist so sehr zu einem Teil
meines Lebens geworden, dass ich mir kaum vorstellen könnte,
einen Tag zu durchleben, an dem ich mich morgens nicht
hypnotisch organisiert hätte.
Für
den Anfang werden Sie einen guten, funktionierenden
Wecker benötigen, sodass Sie Ihre Konzentration nicht
ständig unterbrechen müssen, um nach der Zeit zu
sehen. Idealerweise sollten Sie einen elektrischen
Wecker dafür benutzen (also einen, der nicht tickt).
Der erste Schritt, den Sie gehen müssen, um die
Selbsthypnose zu beherrschen, ist die Strukturierung
Ihrer Vorgehensweise. Suchen Sie sich zunächst einen
Ort, den Sie während des ersten Monats als Ihren
hypnotischen “Bezugspunkt” nutzen möchten. Dies
nennen wir einen Anker. Unser Unterbewusstsein wird
laufend durch Anker gesteuert. So sind beispielsweise
Ihre Autoschlüssel ein Anker. Jeden Morgen holen Sie
sie, schließen die Tür und finden sich dann
irgendwie an Ihrem Arbeitsplatz wieder. Der gesamte
Prozess des Öffnens der Autotür, des Einführens des
Schlüssels in das Zündschloss, der Betätigung der
Kupplung, des Startens des Wagens, des Ausscherens,
des Vermeidens von Verkehr, des Haltens an Ampeln usw.
läuft ab, ohne dass Sie sich dessen wirklich bewusst
sind. Im Verlauf der Jahre hat Ihr Unterbewusstsein
diese gesamten Verhaltensmuster mit dem
allmorgendlichen Prozess assoziiert, der damit
beginnt, dass Sie Ihre Autoschlüssel holen.
1. Suchen
Sie sich einen geeigneten Ort
Suchen
Sie sich einen Stuhl, auf dem Sie sich wohl fühlen
und auf dem Sie früh morgens ungestört sitzen können.
Setzen Sie sich für rund 10 Minuten darauf, wenn Sie
für sich allein sind und versuchen Sie, einem
Tagtraum nachzuhängen. Stellen Sie sich zum Beispiel
Ihren letzten großen Erfolg, eine Reise ins
Disneyland, eine herrliche Golfpartie, Ihren schönsten
Tauchgang, oder sonst etwas vor und versuchen Sie,
sich in Ihren Gedanken zu verlieren. Wie hat sich das
angefühlt? Hat Sie etwas gestört? Sind Sie durch Geräusche
in der Umgebung abgelenkt worden? Steht der Stuhl zu
nah am Fernsehgerät? Es muss ein ganz besonderer Ort
sein. Wenn er dies nicht ist, probieren Sie es mit
einem anderen Stuhl oder stellen Sie Ihren Stuhl an
eine andere Stelle. Sobald Sie einen geeigneten Stuhl
gefunden haben, nehmen Sie sich fest vor, sich nicht
mehr darauf zu setzen, solange Sie nicht vorhaben,
sich selbst zu hypnotisieren. Das ist SEHR wichtig.
Wenn Sie diesen Stuhl ausschließlich für Ihre
Hypnosesitzungen verwenden, wird es nicht lange dauern
bis Sie feststellen, dass Sie in einen entspannten
Zustand geraten, sobald Sie sich setzen.
An
dieser Stelle möchte ich eine kleine Randbemerkung
einfügen. Wenn Sie dasselbe mit anderen Orten in der
Umgebung Ihrer Wohnung tun, werden Sie bald darauf
verblüffende Ergebnisse feststellen. Nehmen Sie sich
vor, sich nur dann an Ihren Schreibtisch zu setzen,
wenn Sie arbeiten müssen. Wählen Sie einen anderen
Stuhl (vielleicht am Esszimmertisch), auf den
Sie sich ausschließlich zur Durchführung von
Rechenaufgaben setzen werden (z. B. zur Überprüfung
von Kontoauszügen, zur Berechnung von Zahlungsbeträgen,
usw.). Möglicherweise (es dauert rund 15 Tage) werden
Sie dann feststellen, dass Ihr Unterbewusstsein in
einen Rechenmodus umschaltet, sobald Sie sich auf
Ihren Mathestuhl setzen und es Ihnen richtig schwer fällt,
an andere Konzepte zu denken, die nicht der linken
Gehirnhälfte zuzuordnen sind. Ihr Arbeitsstuhl wird
Sie sofort vergessen lassen, dass Sie ein Fußballspiel
im Fernsehen versäumen. Versuchen Sie das auch einmal
mit einem “Spaßstuhl“, auf den Sie sich nur
setzen, um fern zu sehen oder mit Ihren Kindern zu
spielen. Sie können auch versuchen, sich eine
kreative Ecke einzurichten, in die Sie nur gehen, wenn
Sie neue, frische Ideen brauchen. Bleiben Sie diesen
Orten treu. Lassen Sie nicht zu, dass Sie sich in
Ihren Gedanken damit beschäftigen, ob Ihr letzter
Scheck gedeckt ist, während Sie in Ihrer kreativen
Ecke sitzen. Wenn Sie einmal darüber nachdenken,
werden Sie bemerken, dass Ihr Unterbewusstsein bereits
durch einige Anker "trainiert" ist. Was
geschieht, wenn Sie sich an den Esszimmertisch setzen?
Und wie fühlen Sie sich, wenn Sie sich an Ihren
Schreibtisch setzen, um zu arbeiten? Das
Vereinstreffen? Der Golfplatz? Das Meer? Jeder richtet
sich einen kompletten Satz von Ankern ein. Warum
sollten Sie also diesen geistigen Prozess nicht zu
Ihrem Vorteil nutzen? Wenn Sie sich die Zeit nehmen,
diese Technik wirklich gezielt anzuwenden, wird sie
laut Aussagen vieler meiner Schüler eine ebenso große
Auswirkung auf Ihr Leben haben, wie die Hypnose.
Wenn
Sie sich darauf einlassen, sich für bestimmte Dinge
Zeit zu nehmen und nur über das nachdenken, was
Sie gerade tun (keine geistige Begleichung von
Rechnungen, während Sie Basketball spielen, kein
Fernsehen während der Hausarbeit), werden Sie schnell
bemerken, dass Sie Ihr Leben “unter Kontrolle“
bekommen. Sie lehren sich selbst, sich voll und ganz
auf die gegenwärtig zu lösende Aufgabe zu
konzentrieren. Sie werden lernen, Ihre Gedankenflut
einzudämmen. Sie müssen vorab Pläne machen, damit
dies funktioniert. Vergewissern Sie sich, dass nichts
anderes zu tun ist, was Ihre Energie in Anspruch
nehmen könnte, während Sie die nächsten zwanzig
Minuten dem Roller Blading widmen. Auf diese Weise müssen
Sie nicht die ganze Zeit über darüber nachdenken.
Dann sollten Sie es sich zum Ziel machen, wirklich
jeden Moment Ihres Lebens auszukosten (ohne in
Zukunftsvisionen zu schwelgen, zu hoffen, das Leben
oder das Vergangene eines Tages genießen zu können,
sich in Selbstmitleid zu verlieren oder an etwas
Bestimmtem festzuhalten).
Zusammen
genommen werden diese beiden Techniken in Ihrem Leben
Wunder wirken. Sie sind sehr effektiv, vielleicht
weichen sie etwas vom eigentlichen Thema ab, aber sie
sind es auf alle Fälle wert, hier berücksichtigt zu
werden.
2. Wählen Sie einen bestimmten
Zeitpunkt
Räumen
Sie sich täglich 15 Minuten für Ihre Übungen ein. Für
die meisten von uns eignet sich der frühe Morgen am
besten dafür, da uns dieser Zeitpunkt ermöglicht,
den Tag mit einer mentalen “Starthilfe“ zu
beginnen. Wenn Sie mehr ein Nachtmensch sind, ist es
auch in Ordnung, Ihre Sitzungen direkt vor dem ins
Bett gehen einzuplanen. Ich hatte sogar einige wenige
erfolgreiche “Mittagszeit“-Schüler. Denken Sie
daran, dass wenn Sie sich während der
Mittagessenszeit dazu entschließen, sich in eine
ruhige Ecke zu verziehen, Sie sich dazu verpflichtet
haben, für die nächsten 20 Tage oder vielleicht
sogar für den Rest Ihres Lebens auf das Mittagessen
zu verzichten. Keine Geschäftsbesprechungen, keine
Botengänge, nichts. Im Allgemeinen ist es keine gute
Idee, sich jeden Tag einen anderen Zeitpunkt für die
Übungen zu nehmen. Dies gilt ganz besonders für die
ersten zwanzig Tage, in denen Sie sich möglichst
viele Strukturen aneignen sollten, um so schnell wie möglich
Erfolge erzielen zu können. Ihre tägliche Übungszeit
kann auch ein sehr effizienter Anker sein.
Es
ist jedoch wichtig, dass Sie bei klarem Bewusstsein
und konzentriert sind, wenn Sie beginnen. Um dies zu
erreichen, können Sie morgens vor Ihren Übungen eine
Dusche nehmen oder vielleicht vor Ihren nächtlichen
Sitzungen eine Runde um den Block gehen.
3 Ihre erste Sitzung
Stellen
Sie Ihren Wecker heute auf 5 Minuten ein. Lassen Sie
die Zeit nun einfach verstreichen und sammeln Sie
sich. Während dieser ersten Sitzung wird Ihnen diese
Zeitspanne wie eine Ewigkeit vorkommen, doch wenn Sie
Ihre Gedanken klar ordnen können, werden Sie bald
bemerken, wie sich Ihre Aufmerksamkeit immer mehr nach
innen richtet und Sie fast nicht mehr wahrnehmen, was
um Sie herum geschieht. Wenn Sie dies erleben, haben
Sie bereits mehr als die Hälfte der Wegstrecke zu
Ihrer ersten Erfahrung mit der Selbsthypnose zurückgelegt.
Sitzen Sie in Ihrer ersten Sitzung einfach nur da.
Warten Sie nicht darauf, dass etwas Magisches passiert
und machen Sie sich keine Gedanken über die Hypnose.
Ihre erste Sitzung dient hauptsächlich dazu, sich mit
dem Zeitpunkt und dem Ort vertraut zu machen. Setzen
Sie sich mit den Füßen flach auf dem Boden hin (wenn
es sich bei Ihrem Stuhl nicht um einen Liegestuhl
handelt). Legen Sie Ihre Hände auf den Schoß und
sorgen Sie dafür, dass sie sich nicht berühren.
Machen Sie es sich ganz bequem und behalten Sie diese
Stellung bei. Lassen Sie nicht zu, dass sich Ihr Körper
auf irgendeine Weise bewegt, nicht einmal ein einziger
Muskel (natürlich mit Ausnahme Ihres Brustkorbs, wenn
Sie atmen).
Versuchen
Sie nun, Ihren ganzen Körper zu entspannen. Wenn Sie
Ihre Aufmerksamkeit auf ihn lenken und loslassen,
werden Sie überrascht sein, wie angespannt jeder
einzelne Muskel Ihres Körpers tatsächlich ist.
Lassen Sie Ihre Schultern nach unten sinken und
stellen Sie sich vor, dass Ihre Arme schlaffe Sandsäcke
sind, die auf Ihrem Schoß liegen. Konzentrieren Sie
sich nun auf Ihren Atem. Atmen Sie regelmäßig in
gleichen Abständen ein und wieder aus. Suchen Sie
sich dann einen Punkt irgendwo an der gegenüberliegenden
Wand des Raumes und starren Sie auf ihn. Stellen Sie
sich vor, dass Sie Mikroskopaugen haben, die in der
Lage sind, Atome zu sehen und versuchen Sie nun, das
kleinste Detail dieses einen Punktes zu erkennen.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Blick nicht abschweift und
bewegen Sie keinen Muskel Ihres Körpers. Wenn Sie es
richtig machen, wird es nicht lange dauern, bis Sie
feststellen, dass Ihr ganzer Körper vom Hals abwärts
zu verschwinden scheint. Es ist beinahe so, als ob nur
dieser eine Punkt an der Wand existieren würde.
Lassen Sie Ihre Gedanken zu einem absoluten Stillstand
kommen. VERSUCHEN SIE NICHT, ALLES ZU ANALYSIEREN,
LASSEN SIE ES EINFACH GESCHEHEN. Sie können sich zu
einem späteren Zeitpunkt detailliert damit befassen,
was vorgefallen ist und das Ganze bis zum Umfallen
analysieren, aber während des Prozesses sollten Sie
sich einfach nur gehen und es geschehen lassen.
Vielleicht
stellen Sie fest, dass Ihre Augenlider immer schwerer
werden. Sie beginnen, sich groggy und ein bisschen müde
zu fühlen. Das ist vollkommen normal, aber kämpfen
Sie dagegen an. Während der heutigen Sitzung ist es
wichtig, dass Sie dem Drang widerstehen, Ihre Augen zu
schließen, denn das Ziel dieser Sitzung ist es, zu
lernen, die Aufmerksamkeit intensiv auf einen Punkt zu
richten. Morgen werden Sie dann eine tiefere
Entspannung erleben.
4 Ihre zweite Sitzung
A) VERSUCHEN
SIE NICHT, DIE ERSTEN BEIDEN SITZUNGEN
ZUSAMMENZUFASSEN – HABEN SIE GEDULD!! Wenn Sie zu
schnell vorgehen, werden Sie sich bald völlig
verausgaben und feststellen, dass Sie sich während
der Zeit Ihrer täglichen Sitzungen nicht richtig
konzentrieren können. Gehen Sie es locker an. Wenn
Sie dem Kurs genau wie hier aufgezeigt folgen, werden
Sie bereits nach einer Woche von sich selbst überrascht
sein.
Beginnen
Sie Ihre zweite Sitzung damit, die erste zu
wiederholen. Nachdem Sie darüber nachgedacht haben,
was gestern passiert ist, sollten Sie wissen, was
schief gelaufen ist (falls es nicht wie gewünscht
geklappt hat). Haben Sie es sich erlaubt, während der
Sitzung an etwas Bestimmtes zu denken? Sind Sie
unbequem gesessen? Hat Sie etwas abgelenkt? Wenn Sie
gestern irgendetwas davon abgehalten hat, sich
herrlich entspannt zu fühlen, versuchen Sie, das
Problem zu lösen, bevor Sie mit der heutigen Sitzung
beginnen. Stellen Sie dann Ihren Wecker auf 5 Minuten
und wiederholen Sie die erste Sitzung.
B) Stellen
Sie Ihren Wecker nach einem erfolgreichen Abschluss
der ersten Sitzung erneut auf 5 Minuten ein. Werden
Sie sich diesmal, während Sie Ihre Aufmerksamkeit auf
den Punkt an der gegenüberliegenden Wand lenken,
geistig Ihrer oberen Augenlider bewusst. Während Sie
sich nun entspannen, werden Sie bemerken, dass sie
immer schwerer werden. Sie müssen. Nachdem Sie sich
eben bereits fünf Minuten lang konzentriert haben, können
sie gar nicht anders als sich immer schwerer anzufühlen.
Wehren Sie sich diesmal nicht dagegen. Lassen Sie sie
einfach müde werden, bis sie sich letztendlich schließen.
Konzentrieren Sie sich dann, sobald sie sich
geschlossen haben, intensiv auf Ihre Atmung. Sprechen
Sie Ihre inneren Gedanken nicht aus. Seien Sie sich
einfach dessen bewusst. Atmen Sie nun regelmäßiger,
langsamer und tiefer. VERMEIDEN SIE SELBSTGESPRÄCHE
IN GEDANKEN. Denken Sie an gar nichts. Erleben Sie
nur. Verlieren Sie sich in Ihrem Atemrhythmus.
Versuchen Sie zu spüren, wie die Luft in Ihre Nase
ein- und wieder aus ihr ausströmt und wie sich die
Muskeln in Ihrem Hals und Ihrer Lunge bewegen.
Verbringen Sie Ihre restliche Zeit damit, sich
intensiv auf Ihren Atem zu konzentrieren. Sorgen Sie
dafür, dass Sie nicht einschlafen! Bleiben Sie
einfach bewegungslos, frei von Gedanken, vollkommen
entspannt und konzentriert sitzen.
Ungefähr
eine Minute, nachdem sich Ihre Augen geschlossen
haben, werden Sie feststellen, dass Ihre Kehle
austrocknet. Es ist in Ordnung, wenn Sie schlucken. Während
Sie sich entspannen, werden Sie sich eventuell des
Gewichts Ihres Kopfes bewusst. Was hier tatsächlich
geschieht ist, dass Ihr Hals so entspannt ist, dass er
nach unten sinken möchte. Lassen Sie ihn sinken. Es
ist in Ordnung, wenn sich Ihr Kopf bis auf den
Brustkorb senkt. Denken Sie daran, den Rest Ihres Körpers
vollkommen bewegungslos zu halten. Konzentrieren Sie
sich nur darauf, sich zu entspannen, bis Ihr Wecker
klingelt. Versuchen Sie unter allen Umständen, an
nichts zu denken.
Springen
Sie nicht auf, wenn Sie den Wecker klingeln hören.
Nehmen Sie sich Zeit. Zählen Sie langsam rückwärts
von 5 bis 1, wobei Sie mit jeder Zahl wacher und
wacher werden. Vielleicht wird dies zu Ihrem Anker,
mit dem Sie sich selbst aus jedem hypnotischen Zustand
aufwecken können. Immer wenn Sie das Bedürfnis
haben, aufzuwachen, müssen Sie nur langsam rückwärts
zählen ...5.....4.....3.....2.....1 und Ihre Augen öffnen.
5 Ihre dritte Sitzung
A) Beginnen
Sie Ihren dritten Tag damit, Die zweite Hälfte Ihrer
gestrigen Sitzung zu wiederholen. Der einzige
Unterschied besteht heute darin, dass Sie Ihre Sitzung
mit einem tiefen Atemzug beginnen, sobald Sie sich
hingesetzt haben.
Sagen Sie sich in
Gedanken das Wort SCHLAAAAAAAAAF, während Sie
ausatmen. Dehnen Sie das Wort so lange aus, bis Sie
mit dem Ausatmen fertig sind. Lassen Sie die ganze
Energie aus Ihrem Körpers heraus und schließen Sie
dabei Ihre Augen. Konzentrieren –Sie sich anschließend
auf Ihren Atem, während Ihr Kopf schwer wird. Lassen
Sie ihn auf Ihren Brustkorb sinken. Bleiben Sie
bewegungslos sitzen und denken Sie dabei an absolut
gar nichts. Atmen Sie 5 Minuten lang nur ein und aus.
B) Ein
wichtiger Bestandteil der Selbsthypnose ist die Fähigkeit,
zu visualisieren. Je besser Sie vor Ihrem geistigen
Auge Dinge sehen können, desto intensiver wird Ihre
hypnotische Erfahrung sein. Das soll nicht heißen,
dass Sie die Dinge mit Ihren physischen Augen sehen
sollen. Denken Sie daran, dass sie geschlossen sein
sollten. Die Visionen, die Sie gedanklich erzeugen
werden, sind den Bildern, die Sie in Träumen sehen,
sehr ähnlich. Natürlich kann es anfänglich
eventuell so sein, dass die Bilder nur wenig mehr als
vage Vorstellungen sind, das soll Sie aber nicht stören.
Es ist nur eine Frage einer sehr kurzen Zeitspanne,
bevor sie greifbarer werden. Bei Personen, die an das
bewusste Sehen gewöhnt sind, ist es oft der Fall,
dass das geistige Sehen ein schwer zu greifendes
Konzept ist. Sie visualisieren zwar auch oft, sind
sich dessen aber nicht bewusst. Die folgende Übung
kann als ein Test gesehen werden. Sie ist jedoch auch
eine Trainingseinheit. Ich werde Ihnen zeigen, wie gut
Ihr geistiges Auge in der Lage ist, zu visualisieren.
Beginnen
Sie diese Übung im Stehen. Sorgen Sie dafür, dass
Sie gesammelt sind und Ihre Beine leicht gespreizt
sind, so dass Sie nicht umfallen können. Stellen Sie
Ihren Wecker auf 2 Minuten. Strecken Sie beide Arme
direkt vor Ihnen aus, einer neben dem anderen mit den
Handflächen nach unten. Nehmen Sie nun einen tiefen
Atemzug und sagen Sie sich in Gedanken das Wort
“schlaf“. Dabei bemerken Sie, wie sich Ihre Augen
schließen, während Sie ausatmen. Halten Sie Ihre
Arme weiter ausgestreckt vor Ihnen. Konzentrieren Sie
Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Ihren rechten Handrücken.
Versuchen Sie während Sie dies tun, sich ein großes,
schweres, schwarzes Wörterbuch vorzustellen, das auf
Ihrem Handrücken liegt. Erfassen Sie, wie groß es
ist, wie viele Seiten es hat und wie sehr es Ihren Arm
nach unten drückt. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn
Sie mit Ihren Augen nicht bewusst ein Wörterbuch
wahrnehmen können. Stellen Sie es sich einfach nur
vor. Während Sie dies tun, sollten Sie langsam
bemerken, wie Ihr Arm nach unten sinkt. Solange er
dies tut, stellen Sie sich eine kurze Angelschnur vor,
die um Ihr linkes Handgelenk gebunden ist. Direkt über
Ihrem Handgelenk ist die Schnur mit einem riesigen
roten Heißluftballon verbunden. Er schwebt ungefähr
30 cm über dem Arm. Während Sie sich darauf
konzentrieren, sollte sich Ihr linker Arm langsam zu
heben beginnen. Schalten Sie nun mehrmals geistig
zwischen dem Wörterbuch auf Ihrem rechten Handrücken
und dem Ballon über Ihrer linken Hand um. Lassen Sie
Ihre Arme nach Ablauf der zwei Minuten da erstarren,
wo sie sich gerade befinden und öffnen Sie Ihre
Augen. Wenn die Arme mehr als ca. 15 Höhenzentimeter
voneinander getrennt sind, machen Sie gute
Fortschritte auf dem Weg zu Ihrem Ziel. Wenn nicht,
brauchen Sie sich auch keine Sorgen zu machen. Viele
Schüler der Selbsthypnose brauchen ein wenig länger,
um sich an diese Dinge zu gewöhnen, aber sobald sie
es geschafft haben, geht es recht schnell weiter. Sind
Ihre Arme mehr als 15 Höhenzentimeter voneinander
entfernt, können Sie mit der nächsten Übung
weitermachen
6 Progressive Entspannung
Nachdem
Sie es geschafft haben, das Wörterbuch und den Heißluftballon
zu visualisieren und gesehen haben, wie sich Ihre Hände
nach oben und unten bewegen (oder nachdem Sie es
zumindest drei Mal versucht haben), sind Sie bereit,
mit einer Tiefenentspannungsübung zu beginnen. Die
meisten von uns verbringen die beste Zeit unseres
Lebens mit sehr verspannten Schultern, steifen Beinen
und Nackenmuskeln, die dem härtesten Schlag gegen den
Kopf standhalten könnten. Während Sie die folgende
Übung durchführen, werden Sie geschockt sein, wie
angespannt Ihre Muskeln tatsächlich sind.
Die
Anweisungen für diese Sitzung sind ein wenig ausführlicher
und Sie werden Sie aufmerksam lesen müssen, bevor Sie
beginnen. Sie wird Ihnen dabei behilflich sein zu
lernen, sich sehr viel schneller als bisher entspannen
und sammeln zu können. Es gibt mehrere subtile, aber
wichtige Punkte, die Sie berücksichtigen müssen,
doch Sie werden feststellen, dass alles sehr logisch
verläuft, sobald Sie die Übung ausprobieren.
Beginnen Sie ähnlich wie in ihrer dritten Sitzung.
Stellen Sie Ihren Wecker auf 8 Minuten. Setzen Sie
sich, atmen Sie tief durch, sagen Sie sich
“schlaf“, schließen Sie Ihre Augen, lassen Sie
Ihren Kopf sinken und entspannen Sie sich. Halten Sie
dann einen Moment inne und genießen Sie es. Nehmen
Sie sich ungefähr eine Minute Zeit dafür, sich
einfach entspannt zu fühlen. Konzentrieren Sie dann
Ihre ganze Aufmerksamkeit auf den kleinen Punkt genau
in der Mitte Ihrer Stirn an Ihrem Haaransatz (einige
der männlichen Kursteilnehmer dürfen sich gerne das
Haar vorstellen, sofern es notwendig ist). Stellen Sie
sich nun eine sehr langsam fließende, warme Flüssigkeit
vor, die jetzt Ihre Stirn hinunterzufließen beginnt.
Während dies geschieht, fühlen Sie, dass diese Flüssigkeit
die magische Fähigkeit besitzt, jeden einzelnen
Muskel in Ihrer Stirn entspannen zu können. Spüren
Sie jeden Muskel, während er sich entspannt. Nehmen
Sie sich Zeit dafür. Je länger es dauert, desto mehr
werden Sie es genießen können. Lassen Sie die Flüssigkeit
nun über Ihre Augen fließen, wobei sie irgendwie
auch in Ihr inneres Auge gelangt. Fühlen Sie, wie
sich die Millionen von Muskeln tief in den Höhlen
Ihrer Augen entspannen. Jetzt spüren Sie die Flüssigkeit
auf Ihren Wangen, Ihrer Oberlippe, Ihrer Unterlippe,
Ihrem Kieferknochen und Ihrem Hals.
Als
nächstes arbeitet sich die Flüssigkeit Ihren Rücken
bis zu Ihrer Hüfte hinunter, dann wieder nach oben
bis zu Ihrem Hals und die Vorderseite Ihres Körpers
hinunter.
Konzentrieren
Sie sich nun auf die Rückseite Ihres Halses, auf die
kleine Vertiefung direkt unter dem Haaransatz Ihres
Hinterkopfes. Es ist sehr wichtig, dass Sie diesen
Punkt vollkommen entspannen. Die meisten Leute
verspannen sich zuerst oberhalb des Rückgrats und übertragen
diese Verspannung auf den restlichen Körper.
Entspannen Sie die Halswirbelsäule, wobei Sie darauf
achten sollten, nicht mit den Schultern zu beginnen
– noch nicht. Lassen Sie anschließend, sobald der
Hals vollkommen entspannt ist, die Flüssigkeit auf
Ihre Schultern rinnen. Wenn Sie es richtig machen,
werden Sie spüren, wie Ihre Arme ein wenig nach unten
sacken, während Sie sich entspannen. Stellen Sie sich
kurz danach das warme Gefühl vor, das die Flüssigkeit
auf Ihrem rechten Arm hinterlässt, während sie den
Arm hinunterfließt. Jeder Muskel bis zu Ihren
Fingerspitzen entspannt sich dabei vollkommen.
Konzentrieren Sie sich dann auf Ihren linken Arm und
wiederholen Sie den Vorgang.
Gehen
Sie nun zu dem Punkt oberhalb Ihres Rückgrats zurück
und lassen Sie die Entspannungsflüssigkeit nun
langsam über Ihren Rücken rinnen. Versuchen Sie,
dabei zu spüren, wie sich jeder Wirbel lockert und
entspannt. Gehen Sie zu Ihrem Hals zurück, sobald die
Flüssigkeit das Steißbein erreicht hat. Spüren Sie
diesmal, wie sich die Entspannung auf der Vorderseite
Ihres Körpers nach unten hin ausbreitet. Lösen Sie
die ganze Verspannung in Ihrer Lungengegend, den
Muskeln im Bereich Ihres Herzens und dem kleinen
Zwischenraum direkt unter Ihren Rippen. Konzentrieren
Sie sich dann auf Ihren Magen, auf die vielen kleinen
Knötchen darin. Genießen Sie das Gefühl, sie zu lösen.
Bevor Sie weitermachen, sollten Sie sich unbedingt
vergewissern, dass sich Ihr Magen vollkommen entspannt
anfühlt. Lassen Sie nun die Flüssigkeit von Ihrem
Magen bis zu Ihrer Leistengegend fließen. Lassen Sie
einfach los. Spüren Sie, wie sich Ihr Schließmuskel
(Anus) lockert und entspannt.
Spüren
Sie nun, wie sich die Entspannungsflüssigkeit ihren
Weg über die Rückseite Ihrer Beine bahnt. Stellen
Sie sich dabei vor, wie sich der Bereich Ihres Körpers,
der mit dem Stuhl unter Ihnen in Berührung kommt,
langsam in den Stuhl hinein auflöst. Versuchen Sie zu
spüren, wie Ihr Körper weicher und weicher wird und
mit dem Stuhl verschmilzt, als ob er in die Fasern
eindringen könnte. Entspannen Sie nun Ihre Beine.
Zuerst werden sich die Oberschenkel fast wie schlaffe
Sandsäcke anfühlen, die kaum noch von Ihren
Unterschenkeln getragen werden. Fühlen Sie dann, wie
sich jeder Muskel in Ihren Beinen bis hinab zu den Knöcheln
löst.
An
dieser Stelle sollten Sie kein Problem damit haben,
sich von Ihrem Körper zu disassoziieren. Er sollte
sich beinahe anfühlen, als wäre er gar nicht mehr
vorhanden. Das einzige, worauf Sie sich nun
konzentrieren müssen, sind Ihre Füße. Sie fühlen
sich ein wenig aufgebläht an, da sich die wenige,
nervöse Energie, die sich noch in Ihrem Körper
befindet, in ihnen ansammelt. Sie schwellen weiter an,
bis Sie beinahe ein Pumpen in ihnen spüren. Zählen
Sie dann in Gedanken langsam bis auf drei. Wenn Sie
bei drei angelangt sind, stellen Sie sich vor, wie
jemand ein kleines Loch in die Sohle jedes Fußes
sticht (ca. in Höhe Ihrer Zehen) und all Ihre
Anspannung auf den Boden fließt. Dabei sollten Sie
fast ein Kribbeln in Ihren Beinen spüren.
Verbleiben
Sie noch eine Weile in diesem vollkommenen
Schwebezustand. Keine Gedanken, keine Bewegung, nur
Entspannung. Wenn Ihr Wecker noch nicht geklingelt
hat, entspannen Sie sich, bis Sie den Alarm hören.
Hat er bereits geklingelt, führen Sie die Übung
morgen noch einmal durch und entspannen dabei alles
ein wenig schneller (Sie sollten sich ca. 6 Minuten
Zeit nehmen, um die gesamte Entspannungsübung
durchzuführen). Entspannen Sie sich nun einfach und
genießen Sie dieses Gefühl ein paar Augenblicke
lang. Versuchen Sie sich vorzustellen, wie Sie jeder
Atemzug in einen immer tieferen Entspannungszustand
bringt. Sobald Sie die Fähigkeit beherrschen, sich
auf diese Weise zu entspannen und die Gedankenflut in
den Griff zu bekommen, sind Sie nicht mehr weit von
einer intensiven Selbsthypnosesitzung entfernt.
7 Intensive Konzentration
Dies
ist eine Übung, die Sie sicher schon kennen. Die
meisten meiner Schüler belächeln sie anfänglich
gerne zynisch, geben aber später zu, dass die Übung
für sie fast ein wundersamer Schritt hin zur
Selbsthypnose war. Bevor wir beginnen, möchte ich Sie
daran erinnern, dass Sie mir versprochen haben, alles
zu tun ohne Fragen zu stellen.
A) Kaufen
Sie sich eine kleine Schachtel Rosinen. Essen Sie alle
bis auf eine auf (Genießen Sie es!). Nehmen Sie dann
die letzte zu Ihrem Sitzungsstuhl mit. Stellen Sie den
Wecker auf 10 Minuten. Atmen Sie tief durch und
sammeln Sie sich (ohne jedoch die Augen zu schließen).
Halten Sie die Rosine hoch und starren Sie darauf. Tun
Sie ungefähr eine Minute lang nichts anderes, als
sich auf die Rosine zu konzentrieren, ungefähr so,
wie Sie es in Ihrer ersten Sitzung mit dem Punkt an
Ihrer Wand gemacht haben. Sobald Sie das Gefühl
haben, vollkommen konzentriert zu sein, Sie an nichts
anderes mehr denken als an die Rosine, beginnen Sie,
sie zu analysieren. Diesmal sollte Ihre Analyse sehr
intensiv sein. Drehen Sie die Rosine herum. Sehen Sie
die Einkerbungen? Gibt es ein bestimmtes Muster? Wie
hat sich die Rosine wohl als junge Traube gefühlt?
Wie war es wohl für sie, zusammen mit vielen anderen
Trauben an einem Weinstock zu hängen? Wie hat es sich
angefühlt, als sie gepflückt wurde? Stellen Sie sich
nur einmal vor, wie saftig sie einmal gewesen sein
muss. Wie war es, zu spüren, wie sich die Haut
ausdehnt, um noch saftiger werden zu können? Wie hat
es sich angefühlt, getrocknet zu werden? Welche
Emotionen hatte sie wohl, als sie spürte, wie ihre
Haut begann, schrumpelig zu werden? Wie war es,
zusammen mit anderen Rosinen in ein dunkles, feuchtes
Päckchen gestopft zu werden? Welche Geräusche hörte
sie während des Transports? Versenken Sie sich
richtig, um die Rosine kennen zu lernen. Verwenden Sie
10 Minuten darauf, sich ausschließlich auf die Rosine
zu konzentrieren. Denken Sie zu diesem Zeitpunkt nicht
darüber nach. Wenn Sie alles richtig machen, sollten
Sie vollkommen vergessen haben, was sonst noch um Sie
herum vorgeht. Es sollte so ähnlich sein wie das Gefühl
des sich Verlierens, das man bekommt, wenn man ganz
und gar von einem Fernsehprogramm eingenommen wird.
Jetzt kommen wir zum traumatischen Teil der Übung. Führen
Sie die Rosine nun an Ihren Mund und essen Sie sie.
Wie hat sich das angefühlt? Haben Sie einen Verlust
gespürt? Ist es Ihnen schwer gefallen? Wenn Sie beim
Essen der Rosine nichts gefühlt haben, werden Sie die
Übung morgen wiederholen müssen. Es sollte eine
tiefere, unbewusste Verbundenheit mit der Rosine
entstanden sein, wenn Sie sie während der
Konzentrationsübung tatsächlich kennen gelernt
haben.
B) Jetzt,
nachdem Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit ein wenig
trainiert haben, kommen wir wieder zu den Entspannungsübungen
zurück. Führen Sie zunächst fünf Minuten lang eine
progressive Entspannung wie gestern durch (die Übung
mit der warmen Flüssigkeit). Es könnte sich diesmal
anfühlen, als ob wir ein totes Pferd schlagen würden.
Doch glauben Sie mir, Sie werden sich mit jeder
Sitzung tiefer entspannen können. Wenn Sie in der
Lage sind, sich zu entspannen, ohne an etwas zu
denken, lernen Sie, mehr Kontrolle über sich zu haben
(Gehen wir es an! Jeder von uns hat normalerweise eine
Menge willkürlich aufkommender Gedanken. Es ist sehr
nützlich, über die Fähigkeit zur Kontrolle der
Gedankenflut zu verfügen, um Änderungen bewirken zu
können).
8 Konzentration und
Visualisierung
A)
Beginnen Sie die heutige Sitzung mit dem Wörterbuchtest
(Sie wissen schon, die Übung, bei der Sie beide Arme
vor sich ausstrecken und sich dabei das Wörterbuch
und den Heißluftballon vorstellen). Nehmen Sie sich 2
Minuten Zeit dafür. Wie war es diesmal? Es müsste
jetzt schon besser gehen als beim ersten Mal. Bei
jedem Versuch sollte Ihr Unterbewusstsein in der Lage
sein, deutlicher zu visualisieren. Klappt es nicht so
richtig, kann es sein, dass Sie sich besser
konzentrieren müssen. Geben Sie Ihr Bestes und lassen
Sie sich möglichst nicht ablenken.
B)
Heute werden wir unsere erste echte
Visualisierungssitzung erleben. Stellen Sie Ihren
Wecker auf 7 Minuten. Machen Sie eine schnelle
Einleitung (Atmen Sie tief ein und sagen Sie sich
“schlaf”, während Sie ausatmen, schließen sie
Ihre Augen, entspannen Sie Ihren Körper vollkommen
und sammeln Sie sich). Lassen Sie sich gehen. Stellen
Sie sich vor, Sie stehen im Korridor des obersten
Stockwerks eines Luxushotels. Sie steigen in einen
Aufzug. Sobald Sie im Aufzug sind, stellen Sie sich
vor, wie sich die Tür schließt. Er fährt nun
langsam nach unten und zwingt Sie dadurch, ebenfalls
immer tiefer und tiefer zu sinken. Zählen Sie geistig
rückwärts von 10 bis 1. Spüren Sie, wie Sie dabei
immer tiefer sinken (ein Gefühl ähnlich wie im
Aufzug). Lassen Sie sich von diesem Gefühl vollkommen
einnehmen. Spüren Sie einfach, wie sie ganz sanft
tiefer in sich hinein sinken, während Sie die
Stockwerke nach unten zählen.
Sobald
Sie im Erdgeschoss angekommen sind, stellen Sie sich
vor, wie Sie aus dem Hotel hinaus und einen Pier
entlang gehen. Am Ende des Piers sehen Sie ein kleines
Segelboot, das sanft auf den Wellen hin und her
schaukelt. Am Ende des Piers angelangt bemerken Sie
ein weiches, flauschiges Kissen auf dem Boden des
Boots. Gehen Sie an Bord und legen Sie sich auf dieses
Kissen. Spüren Sie, wie sich das Boot in der lauen
Sommerbrise hebt und senkt, hebt und senkt. Fahren Sie
damit fort, bis Sie ein gutes Gefühl für den
Rhythmus bekommen haben. Lassen Sie sich nicht davon
stören, wenn die Bilder diesmal nicht ganz deutlich
sind. Denken Sie daran, es ist wie tagträumen. Es
funktioniert erst dann richtig, wenn Sie sich völlig
in die Situation hineinversetzt haben. Für heute
reicht es, wenn Sie nur die Bewegungen spüren. Manche
von Ihnen werden die Bilder erstaunlich klar sehen können,
andere stellen sie sich einfach innerlich vor. Es
spielt keine Rolle, wie klar sie sind, solange Sie
sich vollkommen auf sie konzentrieren können.
Beginnen
Sie, sobald Sie das Bild und den Rhythmus
verinnerlicht haben, mit dem Auszählen (Erinnern Sie
sich? 5....4....3....2....1....aufwachen). Es spielt
keine Rolle, ob Sie mit der Übung fertig sind, bevor
Ihre 7 Minuten abgelaufen sind, sofern Sie sich sicher
sind, dass Sie die volle Erfahrung gemacht haben. Wenn
Sie länger als 7 Minuten benötigt haben, sollten Sie
an Ihrer Konzentration arbeiten. Vielleicht hilft es
Ihnen, die Rosinenübung noch einmal zu machen.
C) Beenden
Sie die heutige Sitzung mit der Übung mehrerer einminütiger
Schnelleinleitungen. Sammeln Sie sich, atmen Sie ein,
sagen Sie sich “schlaf”, atmen Sie aus, schließen
Sie Ihre Augen und warten Sie, bis Sie sich sicher
sind, dass Sie vollkommen entspannt und konzentriert
sind. Sobald Sie diesen Zustand erreicht haben,
beginnen Sie mit dem Auszählen. Machen Sie heute fünf
solcher Schnelleinleitungen. Mit jeder sollte es
wesentlich leichter und tiefer gehen. Lassen Sie sich
einfach gehen und genießen Sie es. Stellen Sie sich
heute dabei keine Bilder vor.
9 Progressive
Visualisierung
A) Heute
beginnen wir mit einem Konzentrationstest. Falten Sie
Ihre Hände vor Ihnen, so ähnlich als wollten Sie
beten. Strecken Sie Ihre Arme nun ganz aus und heben
Sie sie über Ihren Kopf. Während Sie nun aufstehen,
sollten Sie Ihre Hände über Ihrem Kopf mit den
Fingerspitzen nach oben gefaltet haben. Schließen Sie
Ihre Augen und strecken Sie sich dabei nach oben.
Versuchen Sie, die Decke mit den Fingerspitzen zu berühren.
Strecken Sie sich so hoch Sie nur können und
konzentrieren Sie sich dabei intensiv auf den engen
Zwischenraum zwischen Ihren Fingern. Stellen Sie sich
vor, wie Ihre Finger miteinander verschmelzen. Sehen
Sie, wie Ihre beiden Hände zu einer einzigen Hand über
Ihrem Kopf werden. Konzentrieren Sie sich intensiv
darauf, während Sie weiterhin versuchen, die Decke zu
berühren. Beginnen Sie, laut auf 5 zu zählen, sobald
Sie spüren, wie Ihre Hände zusammenwachsen. Wenn Sie
die Zahl 5 erreicht haben, versuchen Sie, die Hände
auseinander zu bekommen. Wenn Sie alle bisherigen Übungen
gemacht haben, werden Sie feststellen, dass sie sich
nicht voneinander trennen lassen. Versuchen Sie es ein
paar Sekunden lang und lassen Sie Ihre Hände dann
erstarren. Öffnen Sie Ihre Augen und schauen Sie nach
oben. Machen Sie sich nichts daraus, wenn sich Ihre Hände
voneinander gelöst haben. Es könnte bedeuten, dass
Ihnen heute etwas zugestoßen ist, das Sie abgelenkt
hat. Versuchen Sie es einfach morgen noch einmal.
Konzentrieren Sie sich dann wieder darauf, die Decke
zu erreichen und beobachten Sie, wie Ihre Hände
zusammenwachsen. Wir nennen diesen Test den Händefalttest.
B) Machen
Sie die folgende Übung ohne Ihren Wecker zu stellen.
Beginnen Sie mit drei Schnelleinleitungen (Atmen Sie
ein, sagen Sie sich “schlaf“, schließen Sie Ihre
Augen und lassen Sie Ihren Kopf sinken). Stellen Sie
sich dabei jedes Mal, sobald Sie sich richtig
konzentriert und entspannt fühlen vor, wie Sie sanft
in einen dunklen, warmen und bodenlosen Schacht
fallen. Spüren Sie einfach, wie Sie hinunter sinken,
weiter und weiter hinunter. Erlauben Sie es sich
dabei, mit jedem Mal tiefer zu fallen als jemals
zuvor. Zählen Sie aus, sobald Sie diesen Punkt
erreicht haben. Wenn Sie mit dieser Übung fertig
sind, sollten ungefähr 5 Minuten für alle 3
Sitzungen verstrichen sein. Hat es länger gedauert,
haben Sie sich nicht gut genug konzentriert. Ist
wesentlich weniger Zeit vergangen, haben Sie nicht
abgewartet, bis Sie einen wirklich tiefen Zustand
erreicht haben. Finden Sie heraus, was vorgefallen
ist, und arbeiten Sie daran. Versuchen Sie die Übung
noch einmal, falls erforderlich.
C) Stellen
Sie Ihren Wecker auf 4 Minuten. Machen Sie eine
Schnelleinleitung und eine Fallübung (dieselbe, die
Sie eben gemacht haben). Heben Sie, nachdem Sie tief
gesunken sind, Ihren Kopf und starren Sie mit
geschlossenen Augen in die Dunkelheit. DENKEN SIE
DARAN, NUR IN IHRER VORSTELLUNG ZU STARREN! Lassen Sie
sich nicht darauf ein zu versuchen, die Lichtmuster,
die durch Ihre Augenlider dringen, zu analysieren.
Alles, was Sie unter Hypnose sehen, sehen Sie mit
denselben geistigen "Augen", mit denen Sie
auch in Ihren Träumen sehen. Der Trick dabei ist, Ihr
Unterbewusstsein so zu trainieren, dass Ihre “Träume“
realer werden. Lassen Sie die Bilder von innen kommen.
Visualisieren
Sie nun einen kleinen Lichtpunkt in der Ferne. Sobald
Sie sicher sind, dass Sie ihn sehen, ziehen Sie ihn zu
sich her. Verwandeln Sie dann das Licht in einen
Apfel. Lassen Sie diesen nur so nahe an Sie
herankommen, wie Sie ihn visualisieren können. Manche
Leute werden feststellen, dass Sie den Apfel recht
nahe an ihr Gesicht heranholen können. Das sind
diejenigen Personen, die sich normalerweise an ihre Träume
erinnern können und immer erzählen, wie
"real" sie sind. Die meisten von uns werden
jedoch ein paar Versuche benötigen, bevor das Bild
wirklich klar wird. Halten Sie weiter Ausschau nach
einem winzigen, fast nicht erkennbaren Apfel weit in
der Ferne, während das Licht etwas näher kommt.
Seien Sie nicht ungeduldig. Sobald Sie ihn
visualisieren können, haben Sie ihn für Ihr ganzes
Leben gewonnen. Dafür lohnt sich das Warten auf jeden
Fall. Wenn Sie bis zum Klingeln Ihres Weckers nicht
viel gesehen haben, ist das auch in Ordnung. Zählen
Sie dann einfach aus. Sie werden bemerken, dass der
Apfel mit jedem Versuch näher kommt. Ich habe diese
Übung jahrelang gemacht und kann mich nun, wenn ich
meine Augen für ca. 4 bis 5 Sekunden schließe, überall
auf der Welt und unter allen möglichen Umständen,
die ich mir geistig schaffe, sehen. Ich führe regelmäßig
"imaginäre" Gespräche mit Ghandi und
Einstein (zwei meiner historischen
"Helden"), wenn ich wichtige Entscheidungen
zu treffen habe. Nein, das ist kein psychisches Phänomen,
ich erlaube es meinem Geist lediglich, alles Noble in
mir auf den Körper von Ghandi zu übertragen und
alles Intellektuelle auf Einstein. Wenn ich Ihnen
beispielsweise vorschlagen würde, eine Bank
auszurauben, um an Geld zu kommen, kann ich mir in
meinen wildesten Träumen nicht vorstellen, dass weder
der eine noch der andere zustimmen würde. Ich müsste
mir dann wahrscheinlich einen Vortrag darüber anhören,
dass ich meine Bedürfnisse zu weit über die anderer
stellen würde und ich damit aufhören müsse, nur an
mich selbst zu denken. Ihr "Rat" kommt aus
dem Unterbewusstsein, frei von meinen Vorlieben,
Annahmen und insgeheimen Plänen. Wenn ich eine Show
vorbereite oder versuche, mir vorzustellen, wie ich
die Möbel am besten umstellen könnte, kann ich meine
Augen schließen und innerhalb weniger Sekunden Dinge
in meiner mentalen “Virtual Reality“ bewegen. Ich
kann geistig herumlaufen und die Details aus jedem
Blickwinkel studieren. Es hat mich Jahre gekostet, bis
ich die Dinge geistig so real wahrnehmen konnte, wie
sie es in Wirklichkeit sind (Ich musste dies ohne
Anleitung schaffen), doch die Mühe hat sich gelohnt
und ich kann mir nicht vorstellen, ohne diese Fähigkeit
zu leben. Sobald Sie den Apfeltest einmal gemacht
haben, zählen Sie aus und lassen Sie es für heute
gut sein.
10 Muskelkontrolle
Wir
sind nun an dem Punkt angelangt, an dem Sie anfangen,
nicht mehr bewusst wahrzunehmen, was um Sie herum
geschieht und Ihrem Unterbewusstsein genügend
Spielraum einzuräumen, um zu übernehmen. Sie
beginnen heute damit, die Fähigkeit zu entwickeln,
Ihrem Unterbewusstsein die Vornahme körperlicher Veränderungen
aufzutragen. Sie können diese Technik eventuell zur
Kontrolle des Blutkreislaufs und der Behebung von
Kopfschmerzen einsetzen, doch lassen Sie uns erst
einmal mit den Grundzügen beginnen.
A) Machen
Sie eine Schnelleinleitung mit einem Falltest. Fahren
Sie dann mit der Segelbootübung fort (Sie wissen
schon, die Übung, bei der Sie auf einem Kissen liegen
und das Schaukeln des Segelboots spüren). Führen Sie
anschließend eine Rückzählübung durch. Dabei
beginnen Sie, laut von 100 an bis 90 zurückzuzählen,
wobei Sie sich mit jeder Zahl tiefer und tiefer sinken
lassen. So ungefähr bei der Zahl 95 sollten Ihre
Kiefer so entspannt sein, dass es beinahe unmöglich für
Sie ist, zu sprechen. Lassen Sie es zu, dass Ihre
Sprechweise immer undeutlicher wird, je näher Sie der
Zahl 91 kommen und "schlafen" Sie einfach
ein, wenn Sie bei 90 angelangt sind. Pause, sammeln
Sie sich, denken Sie an nichts, entspannen Sie sich
und zählen Sie dann aus.
B) Wiederholen
Sie Schritt A von oben, doch diesmal mit dem
Unterschied, dass Sie, sobald Sie Ihren tiefsten Punkt
erreicht haben, Ihren Arm direkt vor sich ausstrecken,
beinahe so, als versuchten Sie, die Ihnen gegenüber
liegende Wand zu erreichen. Lassen Sie Ihren Arm dabei
so steif wie nur irgend möglich werden, fast so
steif wie eine solide Stange aus Stahl. Konzentrieren
Sie sich auf Ihren Arm und auf die Spannung, die sich
in ihm aufbaut. Zählen Sie nun bis drei und versuchen
Sie danach, Ihren Arm zu senken. Sie werden
feststellen, dass er nicht nach unten geht. Es ist
sogar so, dass die ganze Energie, die Sie dafür
aufbringen, ihn nach unten zu bewegen, sich in ihr
Gegenteil umwandelt und bewirkt, dass sich Ihr Arm
nach oben hebt. Lassen Sie dieses Gefühl rund 5
Sekunden lang auf Sie wirken und brechen Sie dann ab.
Entspannen Sie nun Ihren Arm und lassen Sie ihn
einfach nach unten sinken. Machen Sie sich keine
Sorgen, Sie haben die Kontrolle zu keinem Zeitpunkt
verloren. In Ihrem tiefsten Inneren wissen Sie, dass
Sie Ihr Unterbewusstsein jederzeit “überschreiben"
und Ihren Arm sinken lassen können, aber der Punkt
bei dieser Übung ist, die Kontrolle Ihres
Unterbewusstseins zu erleben.
Wenn
sich Ihr Arm gesenkt hat, ist das auch in Ordnung.
Machen Sie die Übung in diesem Fall noch einmal,
wobei Sie diesmal Ihre Konzentration erhöhen und
Ihren Arm noch steifer werden lassen. Versuchen Sie
dabei noch mehr, die gegenüberliegende Wand zu
erreichen. ANALYSIEREN SIE NICHT!!! Erleben Sie es
einfach (und denken Sie später darüber nach).
Arbeiten Sie an dieser Übung, bis es funktioniert.
C) Führen
Sie, sobald Sie die Übung mit dem steifen Arm
erfolgreich durchgeführt haben, eine
Kompletteinleitung (Schritt A von oben) durch und
entspannen Sie sich einen Augenblick lang.
Konzentrieren Sie sich diesmal mit geschlossenen Augen
auf den Punkt unmittelbar über der Mitte Ihrer
Augenlider (die Stelle, an der die Hindus das
"dritte Auge" platzieren). Starren Sie auf
diesen Punkt. Stellen Sie sich einen Lichtpunkt vor,
der aus diesem Punkt herausstrahlt. Konzentrieren Sie
sich intensiv darauf und zählen Sie dann bis drei.
Versuchen Sie anschließend, Ihre Augen zu öffnen.
Sie werden bemerken, dass sie sich nicht öffnen
lassen. Haben Sie keine Angst und kämpfen Sie nicht
dagegen an. Lassen Sie es einfach geschehen. Nach
ungefähr drei Sekunden können Sie Ihre Augen
entspannen und Ihr Kopf wird frei von Gedanken (Ihre
Augen würden sich nun öffnen lassen, wenn Sie es
versuchten. Tun Sie dies jedoch nicht. Gönnen Sie
sich noch einen Moment, um sich auszuruhen und zählen
Sie dann aus).Wir nennen diese Übung den Augentest.
D) Machen
Sie noch eine Kompletteinleitung. Konzentrieren Sie
sich diesmal, sobald Sie angekommen sind und sich
entspannt haben, auf Ihre rechte Hand. Stellen Sie
sich eine leichte Angelschnur vor, die um Ihr
Handgelenk gewickelt und mit dem bereits bekannten großen,
roten Heißluftballon verbunden ist. Spüren Sie, während
Sie sich darauf konzentrieren, wie sich Ihre Hand
langsam vom Schoß hebt bis sie Ihre Schulterhöhe
erreicht hat. Sobald sie dort angelangt ist, halten
Sie für einen Moment inne und lassen Sie sie dann
wieder sinken. Entspannen Sie sich und zählen Sie
aus. Wenn Sie in der Lage waren, alle für heute
aufgeführten Übungen zu “erleben”, gratuliere
ich Ihnen. Sie machen großartige Fortschritte! Sie
haben es geschafft, die Schranke zu Ihrem
Unterbewusstsein zu durchbrechen, etwas, was den
meisten von uns sehr schwer fällt. Falls es nicht
geklappt hat, brauchen Sie sich auch nicht schlecht zu
fühlen. Ungefähr die Hälfte meiner Schüler benötigt
einen weiteren Anlauf, um diesen Durchbruch zu
schaffen. Versuchen Sie es dann einfach morgen noch
einmal, dann jedoch mit dem Unterschied, dass Sie sich
diesmal wirklich konzentrieren und sich entspannen.
Sie sollten dabei eher eine Beobachterrolle einnehmen
anstatt sich aktiv daran zu beteiligen (Lassen Sie Ihr
Unterbewusstsein ohne Anleitung die Kontrolle übernehmen).
Bitte beachten: Jede der
nachstehend aufgeführten Selbsthypnosesitzungen könnte
als “Phase“ oder “Stufe“ betrachtet werden,
die Sie durchlaufen müssen. Die meisten von Ihnen
werden feststellen, dass Sie einige der Übungen
schneller meistern können, während Sie für andere
eine ganze Woche benötigen. Lassen Sie sich davon
nicht aus dem Konzept bringen. Es hat mit Ihrer
Denkweise zu tun. Wenn Sie eine eher visuell
veranlagte Person sind, haben Sie logischerweise
weniger Probleme mit den visuellen Techniken. Wenn Sie
eine Person sind, die für gewöhnlich die Gedanken
“hört”, dürften Ihnen die emotional geprägten
Sitzungen, die eher die Sinne ansprechen, leichter
fallen. Was für ein Typ Sie auch immer sein mögen,
LASSEN SIE KEINE SITZUNG AUS. Arbeiten Sie an jeder
einzelnen, bis Sie sie gemeistert haben. Sie alle
folgen einer natürlichen mentalen Progression und
jede baut auf die geistigen Fähigkeiten auf, die Sie
in den vorangegangenen Sitzungen entwickelt haben.
Dies ist der Punkt, an dem Sie effektiv damit
beginnen, an der wahren Selbsthypnose zu arbeiten.
11 Selbsthypnosesitzung
1
Gut,
es hat ein bisschen Zeit gekostet, um hierher zu
gelangen, aber wir sind nun endlich angekommen. Wenn
Sie in der Lage waren, den Wörterbuchtest erfolgreich
durchzuführen und Sie es inzwischen wesentlich
leichter finden, eine Schnelleinleitung zu machen,
dann sind Sie auf dem besten Wege, etwas von dem
"guten Stoff" zu entdecken, den Sie mittels
der Selbsthypnose machen können.
Stellen
Sie Ihren Wecker auf 10 Minuten. Dies ist eine meiner
Lieblingsübungen. Ich verwende Sie oft persönlich,
wenn ich Selbsthypnose mache und manchmal sogar in
meinen Therapiesitzungen. Wir nennen sie Ausflug aufs
Land und Sie werden bald sehen, weshalb.
A) Machen
Sie eine Schnelleinleitung und einen Falltest,
entspannen und sammeln Sie sich. Wenn Sie sich noch
nicht richtig mit Ihrem Körper disassoziiert fühlen,
empfehle ich Ihnen, eine progressive Entspannung zu
machen. Bevor Sie weitergehen ist es wichtig, dass Sie
sich wirklich konzentriert fühlen und Ihren Kopf
absolut frei von bewussten Gedanken haben.
Visualisieren Sie sich selbst, sobald Sie diesen Punkt
erreicht haben, in einem dunklen Raum, so ähnlich wie
zu Beginn des Apfeltests. Versuchen Sie diesmal,
anstatt sich das Licht vorzustellen, wie es auf Sie
zukommt, sich selbst auf das Licht zu bewegen. Sobald
Sie näher kommen bemerken Sie, dass Sie an der
obersten Stufe einer beleuchteten Treppe stehen, die
sich am Ende eines dunklen Korridors befindet. Ob Sie
das Bild klar vor sich sehen oder nicht, ist zu diesem
Zeitpunkt nicht so wichtig. Denken Sie daran, Sie
sehen alles mit Ihren geistigen Augen. Alles läuft in
Ihrer Vorstellung ab und ist wie ein Traum. Während
Sie die Treppe hinab blicken, erkennen Sie zehn
Stufen, die zum Erdgeschoss hinunter führen – einem
Korridor, bei dem es sich eigentlich um einen kleinen
Raum mit einer Tür am gegenüberliegenden Ende
handelt. Konzentrieren Sie sich auf diese Tür. Dabei
bemerken Sie, wie einladend, sicher und anziehend sie
aussieht. Gehen Sie nun langsam die Treppe hinunter
und zählen Sie dabei von zehn bis eins. Gehen Sie
dabei mit jeder Zahl eine Stufe hinab und spüren Sie,
wie Sie mit jeder Stufe tiefer und tiefer sinken.
Schauen
Sie wieder zur Tür, sobald Sie im Erdgeschoss
angekommen sind. Gehen Sie auf die Tür zu und öffnen
Sie sie langsam. Während Sie das Quietschen hören, fühlen
Sie den kühlen, frischen Luftzug, der bis zu Ihnen
durchdringt. Er gibt Ihnen beinahe auf magische Weise
Kraft. Gehen Sie nun nach draußen und erlauben Sie es
sich, die herrlichste Landschaft zu erblicken, die Sie
jemals gesehen haben: sanfte Hügel mit leuchtend grünem
Gras, die Bäume sind allesamt majestätisch und
einladend. Am tiefblauen Himmel ziehen vereinzelte weiße
Wolken vorbei, die einen wunderschönen Kontrast
bilden. Der Wanderpfad vor Ihnen lädt Sie ein,
loszulassen und ein Gefühl zu erleben, das weit über
alles hinausgeht, was Sie bisher kennen gelernt haben.
Entspannen Sie sich nun einfach und lassen Sie los. Spüren
Sie beim Einatmen der Luft, wie viel Kraft sie Ihnen
tatsächlich verleiht. Nehmen Sie einen tiefen Atemzug
und lassen Sie die Energie in jede Faser Ihres Körpers
strömen. Fühlen Sie, wie diese Luft Ihre Lungen von
all den Staubpartikeln und Giften des Stadtlebens
befreit und nährstoffreiches Blut in Ihr Gehirn
pumpt. Sie bemerken, wie sich Ihr Denkvermögen
verbessert und Sie sich immer intensiver konzentrieren
können. Beim Ausatmen spüren Sie, wie Sie sich mehr
und mehr entspannen, dabei aber wesentlich
konzentrierter sind als zuvor. Das ist ganz in Ordnung
so. Lassen Sie einfach los.
Auf
einem Hügel zu Ihrer Rechten befindet sich eine
kleine, sehr heimelig wirkende Hütte, die in Ihrer
Lieblingsfarbe gestrichen ist. Es ist eine sehr
friedliche Hütte, die von einem ruhigen, alten Bauer
errichtet worden sein muss. Um sie herum können Sie
ein paar träge Kühe erkennen, die gemächlich im
Schatten grasen. Während Sie die Hütte so
betrachten, bemerken Sie die Farbe des Anstrichs und
wie gut sie sich in die Landschaft einfügt.
Nehmen
Sie einen weiteren, tiefen Atemzug und beginnen Sie,
in einem bequemen Joggingrhythmus den Pfad entlang zu
laufen. Während Sie joggen, bemerken Sie, dass es an
diesem Ort etwas gibt, das Ihnen viel Energie
verliehen hat. Sie fühlen sich, als könnten Sie bis
in alle Ewigkeit so weiterjoggen. Sie stellen fest,
dass Sie dabei nicht einmal außer Atem kommen. Es ist
beinahe so, als ob alle physischen und mentalen
Probleme, die Sie zuvor belastet hatten, von Ihnen
gewichen wären. Sie sind die Art Person, die Sie
schon immer sein wollten.
Während
Sie über einen Hügel joggen, sehen Sie eine Küste
vor sich. Sie scheint sehr friedlich und ruhig zu
sein. Eine sanfte Brise kräuselt das Wasser und
erzeugt kleine Wellen. Direkt vor Ihnen befindet sich
ein Pier. Am Ende des Piers erkennen Sie ein kleines,
ruhig da liegendes Segelboot. Während Sie dem Boot
entgegen gehen, bemerken Sie ein großes, flauschiges
Kissen in seinem Inneren. Gehen Sie nun an Bord, legen
Sie sich auf dieses Kissen und machen Sie die
Segelbootübung. Spüren Sie, wie Sie mit dem Boot hin
und her schaukeln, hin und her, bis Sie ohne jeden
Zweifel wissen, dass Sie sehr, sehr tief schlafen. Während
Sie immer tiefer und tiefer sinken, stellen Sie fest,
dass Ihr Körper immer leichter und leichter wird, so
leicht, dass Sie spüren, wie Sie sich langsam und
sicher aus dem Boot heraus in die Luft heben. Sie fühlen,
wie Ihr Körper fast wie die Rückseite eines
fallenden Blattes langsam mit der Brise nach oben
schwebt, bis Sie sich den Wolken nähern. Sobald Sie
die Höhe der Wolken erreicht haben, fühlen Sie sich
unglaublich entspannt und frei. Weit in der Ferne können
Sie eine ganz besondere Wolke erkennen. Es ist eine
Wolke in Ihrer Lieblingsfarbe und irgendwie scheint
es, als befände sie sich über allen anderen Wolken.
Während Sie sehen, wie sie sich langsam auf Sie zu
bewegt, fühlen Sie eine seltsame Anziehungskraft,
fast so, als könnten Sie es nicht abwarten, von ihr
umhüllt zu werden. Sie ist nun schon so nahe an Sie
herangekommen, dass Sie bemerken, dass Sie keine
Kleider anhaben, was vollkommen in Ordnung ist, weil
ja außer Ihnen keiner da ist. Die Wolke ist jetzt bei
Ihnen und legt sich sanft um Sie herum, wobei sie
jeden Zentimeter Ihres Körpers mit ihrer warmen, besänftigenden
Umarmung berührt. Beim Einatmen ihres Duftes fühlen
Sie sich voller Energie, viel mehr noch, als vorhin
auf dem Pfad. Sie fühlen sich so stark, beinahe, als
ob ein Adrenalinstoß durch Ihren Körper fließen würde
und doch sind Sie dabei völlig gelassen.
Sobald
wir in einer normalen Sitzung an diesem Punkt
angelangt sind, gebe ich spezifische therapeutische
Suggestionen, mit denen das jeweilige mentale oder
physische Problem behandelt wird. Ich verankere diese
üblicherweise in einer positiven Energie, die meine
Patienten aus diesem "magischen“ Ort beziehen.
Doch für heute reicht es, wenn Sie die Erfahrung
genießen. VERSUCHEN SIE NICHT, SICH SELBST ZU
THERAPIEREN, NOCH NICHT. Wenn Sie die Übung nicht
richtig machen, können Sie sich dadurch mehr schaden
als nützen. Konzentrieren Sie sich für heute nur
darauf, wie stark Sie sich fühlen, wie sehr Sie
alles, was um Sie herum geschieht, unter Kontrolle
haben und wie unbezwinglich Sie sind. Versetzen Sie
sich nun vor Ihrem geistigen Auge in Ihr Wohnzimmer
zurück. Während Sie sich setzen sehen, spüren Sie
nach wie vor die Energie in sich, die Sie an Ihrem
“magischen Ort” gesammelt haben. Nehmen Sie nun
einen letzten Atemzug und zählen Sie aus.
Bevor
wir zum zweiten Teil unserer heutigen Sitzung kommen,
bitte ich Sie aufzustehen, zu strecken und den
Blutkreislauf anzuregen. Wie hat sich diese Übung
angefühlt? Sind Sie nun richtig entspannt? Fühlen
Sie die neu gewonnene Energie in sich? Wie ich bereits
an früherer Stelle erwähnt habe, ist der Ausflug
aufs Land eine meiner bevorzugten Visualisierungen.
Sie führt Sie nicht nur an einen warmen, angenehmen
Ort, er lädt Sie auch dazu ein, neue Energie zu schöpfen
und sowohl physische als auch mentale Veränderungen
an sich vorzunehmen. Zu einem späteren Zeitpunkt
werden wir zusammen erstaunliche Dinge mit dem Ausflug
aufs Land machen. Für heute reicht es jedoch, wenn
Sie die Übung als eine angenehme und aufregende
Erfahrung in Erinnerung behalten. Wir beenden unsere
heutige Sitzung mit einem einfachen Satz von
Schnelleinleitungen. Leiten Sie sich dabei jedes Mal,
während Sie sich konzentrieren (vorausgesetzt, Sie
machen es richtig) dazu an, Ihr Unterbewusstsein immer
stärker unter Kontrolle zu bekommen und ihm immer
mehr zu vertrauen. Es ist so ähnlich wie das
"Nutzen der Macht", nicht?
B) Machen
Sie in der verbleibenden Zeit so viele
Schnelleinleitungen wie Sie nur können (jedoch nicht
mehr als 5). Arbeiten Sie daran, sich schnell zu
disassoziieren, sich intensiv zu konzentrieren und
sich dabei vollkommen zu entspannen. Versuchen Sie
diesmal nicht, sich in irgendwelchen Visualisierungen
zu verlieren. Lassen Sie uns einen Schritt nach dem
anderen machen. Stehen Sie auf, sobald Sie fertig
sind, strecken Sie sich und gratulieren Sie sich
selbst zu einem gut gemachten Job.
12 Selbsthypnosesitzung 2
A) Beginnen
Sie heute damit, den Ausflug aufs Land zu wiederholen,
stellen Sie diesmal jedoch Ihren Wecker auf 8 Minuten.
Versuchen Sie, sich in die Details zu vertiefen.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten später ein Bild
von dem Ort malen. Studieren Sie die Muster der Blätter,
zählen Sie die Möwen und halten Sie geistig fest,
wie oft der Pfad vor Ihnen eine Kurve macht.
Konzentrieren Sie sich darauf, loszulassen, sobald Sie
von der Wolke eingehüllt werden, so als sich ob Ihr Körper
in den Armen eines übernatürlichen Wesens sicher
fallen lassen kann.
Die
folgenden Tests nach dem Aufwachen sind der
Reihenfolge nach in den Vorübungen zur Selbsthypnose
aufgeführt. Unmittelbar nachdem Sie diese gemacht
haben, werde ich Ihnen die Armreiftechnik vorstellen,
mit der Sie eine Anästhesie erleben können. Sie können
die gesamte Sitzung von heute an einem Stück ohne
Pause durchziehen, wenn Sie möchten.
B) Führen
Sie, sobald Sie aufwachen, abwechselnd die Übung mit
dem steifen Arm, den Händefalttest, den Augentest und
den Wörterbuchtest durch, jede Übung ein Mal. Wenn
Sie an dieser Stelle ein Problem mit einer oder
mehreren dieser Übungen haben, müssen Sie zurückgehen
und mehr an Ihrer Konzentration arbeiten. HÖREN SIE
DABEI AUF ZU DENKEN! Sie können eventuell versuchen,
sich mit den Skripts, die ich Ihnen mit den
verschiedenen Übungen gegeben habe, Ihre eigenen
Kassetten oder CDs zu besprechen. Vielleicht hilft es
Ihnen ja, wenn Sie nicht daran denken müssen, was als
nächstes kommt, Ihre Analysephase zu überwinden.
Wenn Sie an einer von den oben genannten Übungen
arbeiten müssen, tun Sie dies und verwenden Sie den
Rest der heutigen Sitzung darauf, sich zu
konzentrieren und zu entspannen. Falls nicht, können
Sie mit C fortfahren.
C) Stellen
Sie Ihren Wecker auf 5 Minuten. Machen Sie eine
Schnelleinleitung. Konzentrieren Sie sich auf Ihren
linken Arm, sobald Sie gesammelt und entspannt sind.
Suchen Sie sich eine Stelle ungefähr auf halber
Strecke zwischen dem Handgelenk und dem Ellbogen und
versuchen Sie, einen Armreif zu visualisieren. Für
den Moment reicht es, wenn Sie einen durchsichtigen
Kunststoffarmreif sehen. Starren Sie nun mit Ihrem
geistigen Auge auf das Armband. Konzentrieren Sie sich
dabei auch auf Ihren Arm. Sie haben jetzt die Fähigkeit,
durch die Haut durchzusehen, beinahe so, als würden
Sie auf eine dieser Kunststoffpuppen in Museen
blicken, deren Muskeln in Nerven sichtbar sind.
Schauen Sie intensiv auf die diversen Nervenbahnen,
die in Ihrem Arm entlang laufen. Sie bemerken, wie
tief rot sie sind. Sie scheinen fast zu pulsieren, während
sie nach wunden Punkten Ausschau halten, auf die sie
aufmerksam machen wollen. Fassen Sie nun mit Ihrer
rechten Hand an das Armband und spüren Sie, wie es
langsam anfängt, zu glühen und eventuell sogar eine
leuchtend rote Farbe annimmt. Je mehr das Armband
leuchtet, desto tauber werden die Nervenenden, die
unter ihm verlaufen. Sie werden feststellen, dass
innerhalb von rund 30 Sekunden alle Nervenenden unter
dem Armreif taub sind, genauso wie alle Nervenbahnen,
die in Ihren Unterarm, Ihr Handgelenk und Ihre Hände
führen, komplett lahm gelegt sind. Sie spüren dabei,
wie das ganze Gefühl aus Ihrem Unterarm entweicht.
Versuchen Sie nun, mit Ihrer rechten Hand Ihren linken
Handrücken zu berühren. Sie können den Druck spüren,
aber die Hand fühlt sich taub an. Zwicken Sie sich
nun in den Handrücken. Tun Sie dies so fest Sie nur können.
Sie werden nicht viel mehr spüren als ein leichtes Wärmegefühl.
Bevor das Thema Aids jeden hier in Angst und Schrecken
versetzt hat, führte ich diese Übung üblicherweise
auf der Bühne vor und stach tatsächlich eine sterile
Nadel durch den fleischigen Teil der Hand. Die
jeweilige Person sah sich das interessiert an und fühlte
absolute nichts dabei. Konzentrieren Sie sich wieder
auf das Armband, sobald Sie die Schmerzfreiheit erlebt
haben. Beobachten Sie nun mental, wie es immer mehr
verblasst und Ihrem Unterarm ermöglicht, wieder etwas
zu fühlen. Atmen Sie tief durch und zählen Sie aus.
WARNUNG:
Ich habe an einer früheren Stelle erwähnt, dass die
einzigen Risiken bei der Selbsthypnose im Zusammenhang
mit Regressionen und Schizophrenie auftreten können.
Nun, das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Eine
weitere mögliche Gefahr kann sich ergeben, wenn Sie
lernen, wie man Schmerzen kontrollieren kann. Der
Schmerz ist nicht ohne Grund vorhanden. Es ist die Art
und Weise, wie Ihnen Ihr Körper zu verstehen gibt,
dass Sie auf etwas achten müssen. Ohne Schmerzen würden
die meisten von uns ruhig zusehen, wie unsere Hände während
unserer Jugendzeit abfallen. Wir würden nie etwas über
unsere körperinternen Probleme herausfinden, hätten
wir keine Magenschmerzen und kein Übelkeitsgefühl.
Was ich damit zu sagen versuche ist, dass Sie im
Umgang mit Schmerzen SEHR, SEHR vorsichtig sein müssen.
Die Bauchschmerzen, die Sie sich wegsuggeriert haben,
könnten vielleicht die ersten Anzeichen eines
Blinddarmdurchbruchs oder einer Hernie sein. Das Übelkeitsgefühl
oder die Migräne könnte vielleicht der Beginn eines
Schlaganfalls sein. Tun Sie nichts gegen Ihre
Schmerzen, solange Sie sich nicht absolut sicher sind,
dass Sie alle Umstände kennen, die dazu geführt
haben. Und denken Sie daran, auch wenn Sie den Schmerz
losgeworden sind, müssen Sie seine Ursache aus der
Welt schaffen. Nur weil sie den Splitter in Ihrem
Finger nicht mehr spüren heißt das noch lange nicht,
dass es keine gute Idee wäre, ihn herauszuziehen.
Also, merken Sie sich als Daumenregel, dass Sie sich
nicht mit dem Schmerz anlegen sollten, solange Sie ihn
nicht wirklich verstehen und verantwortungsvoll damit
umgehen können. Obwohl das, was Sie eben erlebt
haben, eine sehr elementare Version der Hypnoanästhesie
ist, fühlt es sich sehr ähnlich an wie das, was eine
unter Hypnose stehende Person während einer Operation
spürt. Wir nennen diese Version der Hypnoanästhesie
aus offensichtlichen Gründen die Armreiftechnik.
13 Selbsthypnosesitzung 3
Alle
Übungen der heutigen Sitzung (Armreiftechnik, Händefalttest,
Apfeltest und Hypnose mit offenen Augen) sind der
Reihenfolge nach in den Vorübungen zur Selbsthypnose
zu finden. Wenn Sie möchten, können Sie alle
hintereinander machen.
A)
Beginnen Sie mit einer Wiederholung der
Armreiftechnik. Machen Sie sich nichts daraus, wenn
Sie noch ein leichtes Schmerzgefühl empfinden. Mit
jedem Mal wird die Technik effektiver. Vergewissern
Sie sich, dass Sie den Armreif und die Nervenbahnen
sehen können, bevor Sie zum Anästhesieteil übergehen.
B) Machen
Sie nun den Händefalt- und den Apfeltest. Inzwischen
sollten Sie in der Lage sein, einen knackigen, roten
Apfel zu visualisieren. Falls nicht, arbeiten Sie noch
ein paar Mal daran (nicht mehr als drei Mal) und
verzweifeln Sie nicht. Es kann sein, dass Sie ihn in
Ihrem Geist sehen, ihn aber noch nicht wirklich
realisieren (ähnlich wie beim Wörterbuchtest,
erinnern Sie sich? Es hat nicht ausgesehen wie ein
schweres Buch, aber Ihr Unterbewusstsein hat genug
gesehen, um Ihren Arm dazu zu zwingen, nach unten zu
sinken).
C) Diese
Übung wird sich recht lustig anfühlen. Sie scheint
gegen alle Grundsätze zu verstoßen, über die wir
bislang gesprochen haben, doch nachdem Sie sie gemacht
haben, werden Sie verstehen, wie wichtig sie tatsächlich
ist. Beginnen Sie mit einer Schnelleinleitung. Sorgen
Sie dafür, dass Sie völlig konzentriert und
entspannt sind, bevor Sie mit dieser Übung anfangen.
Atmen Sie tief ein und genießen Sie den entspannten
und disassoziierten Zustand für eine Weile. Stellen
Sie sicher, dass Ihnen keinerlei Gedanken durch den
Kopf gehen.
Öffnen
Sie nun langsam Ihre Augen, sobald Sie sich richtig
konzentriert fühlen. Bleiben Sie in diesem tief
entspannten Zustand, während Sie zulassen, dass sich
Ihre Augen öffnen. Konzentrieren Sie sich auf einen
Punkt an der gegenüberliegenden Wand und lassen Sie
diesen verschwimmen. FANGEN SIE NICHT AN, ZU DENKEN
ODER "HERUMZUSCHAUEN". Sobald Sie sich
konzentrieren, sollten Sie auf weiterhin die
Disassoziation spüren und bemerken, wie gesammelt und
entspannt Sie nach wie vor sind. Genießen Sie diese
Erfahrung ein paar Augenblicke lang. Sobald Sie ein
gutes Gespür dafür bekommen haben, mit offenen Augen
hypnotisiert zu sein, können Sie Ihre Augen langsam
schließen und auszählen.
Es
liegt auf der Hand, dass die Fähigkeit, sich selbst
mit offenen Augen zu hypnotisieren, eine ganze Palette
an Möglichkeiten eröffnet. Sie macht es Ihnen
leichter, sich zu konzentrieren, hilft Ihnen dabei,
Projekte klarer durchzudenken, kurzum, sie bringt die
Stärken der Hypnose in Ihr tägliches Leben. Ich
verwende diese Technik immer dann, wenn es etwas sehr
Interessantes gibt, das ich im Detail aufnehmen möchte
(Lektüre, Reden, usw.). Diese Fähigkeit ist ein sehr
mächtiges Hilfsmittel, Sie müssen jedoch sehr
vorsichtig damit umgehen. Denken Sie daran, dass Sie
Fakten wesentlich ungeprüfter akzeptieren, während
Sie sich in einem hypnotischen Zustand befinden. Sie
haben nicht die Zeit dazu, über sie nachzudenken. Es
ist eben diese Wachhypnose, die den Pöbel dazu
veranlasst, Dinge zu tun, ohne nachzudenken. Viele
religiöse Gruppen arbeiten damit, um ihre Anhänger
davon abzuhalten, die Logik ihrer Lehren zu
hinterfragen. Hitler überredete Kinder mit dieser
Methode damit, ihre eigenen Eltern anzuzeigen, um sie
hinrichten zu lassen.
14 Selbsthypnosesitzung 4
Beginnen
Sie die heutige Sitzung damit, dafür zu sorgen, dass
der Raum angenehm ist, es keine Ablenkungen von außen
gibt, die richtige Temperatur eingestellt ist und Sie
aller Gefühle oder geistigen Vorgänge bewusst sind,
die Sie von einer sehr erfolgreichen Sitzung abhalten
könnten. Heute werden Sie eine weitere Hürde überschreiten
und damit beginnen, die Kontrolle über Ihr
Unterbewusstsein zu übernehmen. Stellen Sie Ihren
Wecker auf 8 Minuten. Machen Sie eine
Schnelleinleitung und entspannen Sie sich. Stellen Sie
sicher, dass Sie an nichts denken und völlig klar
sind. Stellen Sie sich vor, sobald Sie spüren, dass
Sie tiefer und tiefer sinken, dass Sie in der Natur
(nicht am Ort Ihrer Ausflug-aufs-Land-Übung)
spazieren gehen. Während Sie Ihren Weg entlang gehen,
bemerken Sie, dass Sie nur ein Minimum an Kleidung
tragen (Pullunder, Shorts, Badeanzug, usw.). Plötzlich
fällt Ihnen auf, dass ein paar kaum wahrnehmbare
Schneeflocken vom Himmel fallen. Zuerst sind Sie
fasziniert von ihnen, dann jedoch, als sie immer
fallen, werden Sie sich einer sehr kalten, arktischen
Brise bewusst, die die Flocken durcheinander zu
wirbeln beginnt. Sie stellen fest, dass die
Schneeflocken immer dichter und dichter fallen.
Inzwischen ist schon alles um Sie herum schneebedeckt
und Sie stecken knietief im Schnee. Es ist der kälteste
Tag in Ihrem Leben. Spüren Sie den Kälteschauer, der
über Ihren Rücken läuft und wie Sie beginnen zu frösteln,
je kälter es wird. Es ist in Ordnung, wenn Sie
versuchen, sich zusammenzukauern, denn es wird immer kälter.
Spüren Sie, wie der Frost an Ihren Wangen nagt.
Sobald es Ihnen fast unerträglich kalt geworden ist,
schauen Sie plötzlich nach oben und bemerken, dass
die Sonne heraus kommt. Der Schnee verschwindet fast
auf magische Weise. Alles wird wieder normal. Atmen
Sie nun tief ein und spüren Sie, wie angenehm alles
ist. Danach werden Sie sich fast unmittelbar bewusst,
wie sehr sich die Luft aufheizt. Die Sonne knallt
herunter und die Bäume verschwinden. Es ist beinahe
so, als wären Sie auf einmal inmitten der Sahara. Und
um es noch schlimmer zu machen, bemerken Sie, dass Sie
direkt vor dem größten Feuer sitzen, das Sie jemals
gesehen haben. Es ist der heißeste Tag Ihres Lebens.
Sie können spüren, wie Ihnen der Schweiß über Ihre
Stirn läuft. Ihre Kleider fühlen sich an, als würden
Sie an Ihrem Körper kleben. Zu der ganzen Misere
kommt noch, dass es urplötzlich sehr, sehr schwül
wird. Konzentrieren Sie sich und spüren Sie die
Hitze. Atmen Sie dann langsam und tief ein und zählen
Sie aus.
Was
ist passiert? Haben Sie die Temperaturunterschiede
gespürt? Wenn ja, großartig. Sie machen sehr gute
Fortschritte. Wenn nicht, machen Sie die Übung noch
einmal. Konzentrieren Sie sich dabei mehr auf die
Bilder und analysieren Sie den Prozess nicht so sehr.
Stellen Sie Ihren Wecker auf 5 Minuten. Versuchen Sie,
die Übung von oben zu wiederholen, nur diesmal mit
dem Unterschied, dass Sie, sobald Sie davon überzeugt
sind, dass es Ihnen sehr kalt ist, die Augen öffnen.
Fühlen Sie die Kälte nach wie vor und versuchen Sie
dabei, die Wirklichkeit auf Sie einwirken zu lassen.
Spüren Sie, wie es auf Ihrer Haut prickelt, fühlen
Sie den Kälteschauer. Schließen Sie dann Ihre Augen
und arbeiten Sie daran, sich immer wärmer zu fühlen,
bis Sie innerlich kochen. Öffnen Sie nun wieder Ihre
Augen und konzentrieren Sie sich auf Ihre Unterarme. Fühlen
Sie, wie warm sie sind. Tun Sie dasselbe mit Ihren
Beinen. Es ist beinahe so, als ob Sie einen
Sonnenbrand gehabt hätten. Schließen Sie Ihre Augen,
entspannen Sie sich und zählen Sie aus. Es kann Sie
mehrere Sitzungen kosten, um tatsächlich das Gefühl
dafür zu bekommen, aber sobald Sie es geschafft
haben, beherrschen Sie eine sehr praktische Fähigkeit,
die Sie in Ihrem täglichen Leben einsetzen können.
Ich halte normalerweise inne, wenn es mir kalt (oder
heiß) ist, um meine Körpertemperatur durch die
Visualisierung dieser Anker zu regulieren (Es dauert
insgesamt ca. 10 Sekunden, was Ihnen in kurzer Zeit
ebenfalls gelingen dürfte).
15 Selbsthypnosesitzung 5
Heute
kommen wir zu der Sitzung, auf die manche schon lange
gewartet haben. Es scheint sich hierbei für meine Schüler
im Anfängerkurs um das faszinierendste Phänomen überhaupt
zu handeln, und das mit Recht. Es macht eine Menge Spaß
und kann sehr nützlich sein. Heute gehen wir in der
Zeit zurück.
Stellen
Sie Ihren Wecker auf 10 Minuten. Machen Sie eine
Schnelleinleitung und eine vollständige progressive
Entspannung. Stellen Sie sich, sobald Sie sich sicher
sind, dass Sie sehr konzentriert und entspannt sind,
die Szene vor, wie Sie heute Morgen aufgewacht sind.
Sie öffnen Ihre Augen, während Sie noch in Ihrem
Bett liegen. Was sehen Sie? Schauen Sie sich im Raum
um und konzentrieren Sie sich dabei auf die Details.
Was liegt auf dem Boden? Wie weit steht Ihre
Schlafzimmertür offen? Genießen Sie den Augenblick,
bis Sie sich sicher sind, dass Sie wirklich dort sind
und lassen Sie anschließend alles um Sie herum dunkel
werden. Machen Sie nun eine Fallübung. Versetzen Sie
sich, sobald Sie sich stabilisiert haben, in ein
Ereignis zurück, das Sie ungefähr vor einer Woche
erlebt haben. Was sehen Sie? Wer befindet sich außer
Ihnen noch dort? Was geschieht? Lassen Sie das
Gesehene auf sich wirken. Erleben Sie alles noch
einmal, jedes Detail davon. Zuerst mag es sich anfühlen,
als ob Sie sich nur an das Geschehene zu erinnern
versuchen, doch je mehr Sie sich in den Moment
hineinversetzen, werden Sie bald Dinge sehen (oder
sich vorstellen, sofern Sie ein Problem damit haben,
visuell zu denken), die Sie vollkommen vergessen
haben. Es ist so ähnlich, wie wenn man versucht,
jemandem die Einzelheiten eines Traums zu erzählen.
Wenn Sie einen Anker finden können, scheinen sich die
Details einzustellen, als würden Sie alles erneut
erleben.
Nachdem
Sie zwei Kurzzeitregressionen erlebt haben, können
Sie versuchen, in eine Zeit zurückzugehen (nach einer
Fallübung und erneuten Konzentration), die etwas
weiter zurückliegt, vielleicht zu Ihrem Abschlussball
oder Ihrer Schulabschlussfeier. Suchen Sie sich an
dieser Stelle einen Zeitpunkt aus, mit dem Sie noch
vage vertraut sind (Später können Sie sich auf
Zeiten konzentrieren, an die Sie sich nicht mehr
bewusst zurückerinnern können, und es wird ebenfalls
funktionieren. Man kann sich normalerweise daran
erinnern, was um einen herum vorgeht, während man
schläft oder narkotisiert im Krankenhaus liegt. Ich
habe Leute sogar schon an den Tag ihrer Geburt zurückgeführt
und die Mütter dieser Personen die Details des
Ereignisses bestätigen lassen). Suchen Sie nach
Details, sobald Sie sich auf einen Punkt in Ihrer
Vergangenheit konzentriert haben. Was hatte die Frau für
Kleider an? Welche Farbe hat der Teppich? Auf je mehr
Einzelheiten Sie sich konzentrieren können, desto
besser. Hierbei müssen Sie jedoch eines beachten.
Versuchen Sie nicht zu analysieren, ob das ,woran Sie
sich erinnern, wahr ist oder nicht. Lassen Sie es
einfach geschehen. Erinnern Sie sich einfach an die
Dinge, als ob sie sie noch einmal erleben würden.
Wenn Sie diese Übung richtig machen, gibt Ihr
Unterbewusstsein die Details frei, wie Sie sie gerade
benötigen. Es fühlt sich sehr nach einer Vorstellung
an, aber viele Verbrechen konnten durch
"vorgestellte" Details aufgeklärt werden.
Ich
habe an einer früheren Stelle erwähnt, dass die
Regression zu den Bereichen der Hypnose gehört, die
Gefahren mit sich bringen. Zum Glück sind die
Anzeichen potenzieller Gefahren sehr leicht
auszumachen. Wenn Sie sich auf unerklärliche Weise in
Bezug auf eine Handlung oder ein Ereignis, an das Sie
sich wieder erinnern, fürchten oder sich Sorgen
machen, gehen Sie einfach weiter zurück in der Zeit
oder wecken Sie sich auf. Versteifen Sie Ihre Gedanken
jedoch nicht darauf. Wenn Sie sich zu intensiv mit dem
Vorfall beschäftigen, werden Sie niemals in der Lage
sein, sich selbst zu hypnotisieren. Haken Sie ihn
einfach ab, um alle möglichen Probleme zu vermeiden
und fahren Sie mit Ihrer Sitzung fort. Später können
Sie, wenn Sie wollen, Erkundigungen zu dieser Zeit
einziehen und herauszufinden versuchen, ob damals
etwas Besorgnis erregendes vorgefallen ist (Rufen Sie
Ihre Eltern oder älteren Geschwister an). Spielen Sie
ein wenig mit dieser Regressionstechnik. Vielleicht
sind Sie in der Lage, ein Datum auszuwählen und sich
an den jeweiligen Tag zurückzuversetzen (eignet sich
hervorragend, um verlorene Schlüssel wieder zu finden
oder sich an das zu erinnern, was man jemandem
versprochen hat). Diese Technik hilft Ihnen sehr
dabei, ein realistisches Bild Ihrer Kindheit zu
bekommen, sofern Sie traumatische Erlebnisse
vermeiden. Wenn Sie sich an eine unangenehme Situation
erinnern, die Sie verarbeiten möchten, versuchen Sie,
tief einzuatmen und die ganze Situation einzufrieren.
Halten Sie ein wenig inne, um die Kontrolle über Ihre
Nerven zu bekommen und spüren Sie anschließend, wie
Sie aus Ihrem Körper austreten (eine Art dieser
"Out of Body“-Erlebnisse, über die wir alle
schon einmal gehört haben). Schauen Sie nun ohne
jegliche Emotionen auf die Situation hinunter und
sehen Sie, wie jemand anderer sie erlebt. Das Leben
ist um so viel einfacher, wenn wir es vom Balkon aus
betrachten. Wenn Ihnen der Umgang mit dieser Situation
dann immer noch schwer fällt, brechen Sie ab und
wecken Sie sich auf. Versuchen Sie es an einem anderen
Tag noch einmal und Sie werden sehen, dass es mit
jeder Ihrer Bemühungen einfacher wird, da Sie mit
jedem Mal unempfindlicher gegenüber den jeweiligen
Ereignissen werden. Wahrscheinlich haben viele von
Ihnen das Programm mit einem ganz bestimmten Ziel
begonnen - zu versuchen, vergangene Leben zu
ergründen. Hierbei handelt es sich um ein sehr populäres
Gebiet der Hypnose und ich muss zugeben, dass ich im
Laufe der Jahre durchaus ein wenig Geld damit verdient
habe, indem ich anderen Leuten dabei geholfen habe,
ihre früheren Leben zu erforschen. Das mit diesem
Verfahren verbundene Problem und der Grund, weshalb
ich keine Reinkarnationstherapie mehr durchführe
liegt darin, dass die Hypnose ein derart suggestibles
Medium ist, dass es schwer ist, die Realität von der
Phantasie zu unterscheiden. Wenn Sie in meine Praxis
kommen und mir 500 Euro hinlegen (man benötigt rund fünf
Sitzungen, um ein gutes Reinkarnationsprofil zu
erhalten), haben Sie bereits für sich entschieden,
dass es ein vergangenes Leben geben muss, das zu
erforschen sich lohnt (zumindest glauben Sie so stark
daran, dass es Ihnen 500 Euro wert ist). Wenn Sie so
fest davon überzeugt sind, haben Sie mit Sicherheit
schon eine Menge darüber nachgedacht. So kann es
sein, dass jedes Mal, wenn Sie ein Buch über die
alten Pharaonen zur Hand genommen haben, etwas in
Ihrem Inneren Klick gemacht hat (vielleicht war es
eine künstlerische Affinität für Dreiecke), doch
Ihr Unterbewusstsein hat Ihnen das so übersetzt, als
ob Ihnen dieser Ort irgendwie "vertraut“
vorkommt. Immer wenn Sie etwas über Kolonialamerika
gehört haben, haben Sie geistig die Bilder dazu
gesehen (dieselben Bilder, die ich als falsche
"Realität" in Ihnen erzeugen könnte, wenn
Sie in meine Praxis kommen würden). All dies könnten
Sie dann als mögliche Erinnerungen eines früheren
Lebens deuten.
Dazu
kommt ein Phänomen hinzu, an das ich sehr stark
glaube (und es nicht besser beweisen kann als die
Studenten an der Duke University): Gedankenlesen (ESP).
Ich glaube daran, dass wir die Gedanken und unter
bestimmten Umständen die Emotionen und Gefühle
unserer Mitmenschen erahnen können. Das passiert mir
sehr oft während meiner Therapiesitzungen. Ich beschäftige
mich so sehr damit, was im Kopf meiner Patienten
vorgeht und versetze mich so sehr in deren Lage, dass
ich ihnen später oft sagen kann, an was sie gedacht
haben. Vielleicht nicht die Details, aber
normalerweise kann ich ihnen beispielsweise sagen,
dass sie eine Küste gesehen oder an eine bestimmte
Person gedacht haben, die sie nicht mögen. Einiges
davon mag Körpersprache sein, aber in meinen
Seminaren habe ich oft mehr als 200 Teilnehmer in
einem Raum, die alle ein eigenes Verhaltensmuster
haben. Trägt man diesen nun auf zu versuchen, die Gefühle
einer anderen Person nachzuempfinden und deren
Verhaltensweise zu spiegeln, ist es unheimlich, wie
viele von ihnen mir eine Menge darüber sagen können,
an was ihr Partner gedacht hat.
Nun,
wenn ESP existiert, warum können wir dann nicht auch
Bilder und Gefühle von Menschen aufnehmen, die
bestimmte verstorbene Personen gekannt haben? Oder
warum kann ich nicht Ihr “Wissen” über Atlantis
(auf Grund meines großen Interesses) anzapfen und
Details von mir geben, die nur Sie gekannt haben (und
die ich unmöglich wissen kann)? Doch um es kurz zu
machen, um eine Regression in frühere Leben durchzuführen,
müssen Sie sich zum Zeitpunkt Ihrer Geburt zurückversetzen
und sich dann sehen, wie Sie zum “Anfang“ zurückfallen.
Lassen Sie alles dunkel werden, wie bei einer Fallübung
und vielleicht spüren Sie dann, dass Sie an einem Ort
"angekommen" sind, der üblicherweise eine
Todesszene beinhaltet. Sie können nun weiter zurückgehen
und versuchen, Dinge über das Leben dieser
“anderen” Person in Erfahrung zu bringen, wie
beispielsweise deren Namen, Geburtstag, den Namen von
dessen Ehepartner, den Straßennamen, usw.
Wenn
Sie jedoch den Rat eines aufgeschlossenen Experten hören
wollen, der sich 30 Jahre lang mit diesem Stoff beschäftigt
hat, würde ich dem, was Sie eventuell entdecken,
nicht allzu viel Glauben schenken (Ich glaube, ich
habe am Ende aufgegeben, nachdem ich in meinen
Sitzungen die 20. oder vielleicht 25. Reinkarnation
als Cleopatra hatte. Außerdem war es mir immer ein Rätsel,
dass in nur sehr wenigen dieser früheren Leben
“normale” Leute vorkamen, obwohl gerade diese zu
jedem beliebigen Zeitpunkt in der Geschichte am häufigsten
vertreten gewesen sein mussten. Aber gut, spielen Sie
damit, wenn Sie möchten und wenn Sie zu einem anderen
Schluss kommen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir
eine E-Mail schreiben würden. Ich bin sehr daran
interessiert.
Ein paar Worte zum Schluss
Wenn
Sie sich dazu entschließen, mit der Selbsthypnose
weiterzumachen, werden Sie feststellen, dass Sie
niemals auslernen werden. Sie werden nicht nur das Gefühl
bekommen, dass Sie eine seit langem verlorene
Schatztruhe wieder gefunden haben, die in einer Ecke
Ihres Unterbewusstseins vergraben war. Je mehr Sie
sich damit befassen, desto besser können Sie Ihre
Techniken ausfeilen. Ich suche immer noch nach zwei
Schülern, die sich nach dem Grundkurs in exakt
dieselbe Richtung entwickeln. Manche gehen den
Selbstverbesserungspfad sehr dogmatisch weiter, während
andere es genießen, sich selbst und die Gründe für
Ihre Gefühle besser zu verstehen. Mehr als nur ein
paar haben sich dazu entschlossen, ihre Vergangenheit
bzw. ihre früheren Leben gründlich zu erforschen. Es
ist wie wenn man Mathe lernt. Es eröffnet einem
tausend Möglichkeiten für weitere Entdeckungen.
Es
gibt ein paar Minithemen, die erwähnt werden sollten,
bevor Sie allein weitermachen. Zu diesen zählen
folgende:
VERSUCHEN
SIE NIE, EIN TRAUMA ALLEIN ZU BEHEBEN.
Sorgen Sie dafür, dass immer jemand mit Ihnen im Raum
ist, jemand, der Sie aus dem hypnotischen Zustand
herausholen kann, wenn es so aussieht, als würden Sie
sich zu sehr in die jeweilige Situation
hineinsteigern. Es ist eigentlich nicht so schwer, mit
Traumata umzugehen, wenn man es richtig macht. Sie können
sich zum Beispiel vorstellen, dass Sie aus Ihrem Körper
austreten, um eine traumatische Situation aus der
Ferne zu betrachten. Sie könnten aber auch versuchen,
in ein ruhiges Gewässer zu blicken, um darin zu
beobachten, wie eine bestimmte Szene abläuft. Im
Grunde eignet sich jede Methode, die es Ihnen ermöglicht,
sich von der emotionalen Seite des Erlebten zu
trennen. Achten Sie jedoch trotzdem ständig auf Ihre
Gefühle. Wenn Sie sich überwältigt fühlen oder die
Kontrolle zu verlieren beginnen, frieren Sie die Szene
ein, sammeln Sie sich wieder und gehen Sie zu der
Situation zurück, sobald Sie sich wieder beruhigt
haben. Versuchen Sie beim ersten Mal nicht, alle
Details zu sehen. Gehen Sie einfach Ihren Weg durch
das Erlebte, sobald Sie sich sicher sind, dass Sie
dazu bereit sind und graben Sie beim nächsten Mal
etwas tiefer.
GEHEN
SIE MIT SCHMERZEN VORSICHTIG UM.
Es gibt einige sehr wichtige Punkte, an die Sie sich
erinnern sollten, wenn Sie mit Schmerzen oder einer
anderen geistigen Zielrichtung umgehen. Denken Sie
daran, dass Sie versuchen müssen, die Schmerzen in
andere Bahnen zu lenken und nicht, sie einfach
auszuschalten. Wenn Sie sich laufend suggerieren:
"Mein Daumen tut nicht weh, mein Daumen tut nicht
weh", wird Ihre Konzentration wahrscheinlich erst
recht auf den Schmerz in Ihrem Daumen gelenkt.
Versuchen Sie stattdessen, den Schmerz zu
verallgemeinern und Ihre Aufmerksamkeit neu
auszurichten. Sie können dabei etwa wie folgt
vorgehen: "Das Pulsieren in meinem Daumen (dient
als Ausgangspunkt) pocht in meinem ganzen Arm. Doch während
es dies tut, wird es immer mehr zu einem stetigen,
beinahe betäubendem Rhythmus. Es ist sogar so, dass
ich in meinem ganzen Arm und der kompletten rechte
Seite meines Körpers ein Gefühl der Reinigung spüre.
Meine Atmung verstärkt diesen Reinigungsprozess noch,
indem sie die gesamte Anspannung aus meinem Körper
zieht und dadurch mein Wohlbefinden steigert".
Durch diese Art der Verallgemeinerung und
Intensivierung zwingen Sie Ihr hochkonzentriertes
Unterbewusstsein, seine Aufmerksamkeit von der
pulsierenden Stelle weg zu lenken. DENKEN SIE DARAN:
VERSUCHEN SIE NIEMALS, SCHMERZEN ZU KONTROLLIEREN,
WENN SIE SICH NICHT VOLLKOMMEN SICHER SIND, DASS SIE
SIE VERSTEHEN. Sie können sich andernfalls eine Menge
Probleme schaffen.
ÜBEN
SIE NICHT AN IHREN FREUNDEN!!!
Nach Abschluss dieses Kurses haben Sie genug Material,
um andere Personen zu damit hypnotisieren. Das Problem
dabei ist, dass mit der Anwendung der therapeutischen
Hypnose wesentlich mehr Gefahren verbunden sind als
mit der Selbsthypnose. Bei der Selbsthypnose haben Sie
alles unter Kontrolle und sind in der Lage, mit den
entstehenden Situationen umzugehen. Wenn Sie andere
hypnotisieren, dringen Sie oftmals so tief in deren
Unterbewusstsein ein, dass ihnen nicht mehr bewusst
ist, was mit ihnen geschieht (und sie erinnern sich später
eventuell auch nicht daran). Es ist durchaus möglich,
geistige Blockierungen zu schaffen, ohne dass Sie dies
bemerken oder eine bestehende Neurose oder Phobien
noch zu verstärken. So kann es für jemanden, der
seekrank ist, sehr unangenehm sein, die Segelbootübung
zu machen. Es könnte dessen Fähigkeit blockieren,
jemals hypnotisiert zu werden. Darüber hinaus wird er
vielleicht noch ängstlicher und wagt es nicht mehr,
sich mit seinem Unterbewusstsein zu beschäftigen (was
eine sehr traurige Angelegenheit wäre). Daumenregel:
wenn sich jemand aus Ihrem Bekanntenkreis für Hypnose
interessiert, geben Sie diesen Kurs an ihn weiter und
lassen Sie ihn selbst damit experimentieren. Überlassen
Sie diesen Kurs jedoch nur Leuten, die wissen, was sie
tun.
SEIEN
SIE AUSDAUERND.
Alle Selbsthilfesitzungen, an denen Sie arbeiten möchten,
brauchen Zeit. Erwarten Sie nicht, dass sich Ihr Leben
nach einer einzigen Sitzung schlagartig ändert. Wenn
Sie sich über ein paar Wochen hinweg täglich
dieselben positiven Impulse suggerieren, werden Sie über
die erreichten Änderungen erstaunt sein. Jedes Mal,
wenn Sie sich selbst hypnotisieren, und sich
vorstellen, wie Sie ein Hindernis überwinden oder ein
Ziel erreichen, wird dieser Zustand in Ihrem
Unterbewusstsein immer mehr zur Realität. Unterschätzen
Sie die Kraft dieser geistigen Bilder nicht. Viele
Studien haben gezeigt, dass sie sehr wirkungsvoll sein
können. Im Rahmen einer dieser Studien wurden drei
Highschool-Basketballteams auf ungefähr demselben
Leistungsniveau nach verschiedenen Methoden trainiert.
Ein Team übte täglich eine Stunde auf dem Schulhof.
Das zweite tat gar nichts und die Mitglieder des
dritten visualisierten täglich eine Trainingsstunde.
Von den drei Teams schien sich das dritte am besten
entwickelt zu haben. Im Rahmen einer weiteren Studie
veranlasste der Trainer eines russischen Teams von
Gewichthebern einen Reporter
, der
einige Jahre zuvor selbst Gewichtheber war, sich zu
setzen und zu entspannen. Nach einer kurzen
Hypnosesitzung, in der der Reporter sich selbst
visualisierte wie er einen Weltrekord brach, war der
Reporter, der 18 Jahre lang kein Gewicht mehr gehoben
hatte in der Lage, beim allerersten Versuch seine
frühere Bestleistung zu übertreffen. Wenn Ihr
Unterbewusstsein sieht wie Sie etwas schaffen, denkt
es, dass Sie das können und handelt entsprechend.
MACHEN
SIE ES SICH ZUR GEWOHNHEIT, DIE GRUNDZÜGE IN
REGELMÄSSIGEN ABSTÄNDEN ZU WIEDERHOLEN.
Nehmen Sie sich während Ihrer täglichen Sitzungen
gelegentlich Zeit dafür, die Grundzüge dieses Kurses
zu wiederholen. Verwenden Sie eine Sitzung pro Woche
ausschließlich darauf, sich zu entspannen und zu
konzentrieren, an nichts zu denken, einfach zu
“existieren“. Nutzen Sie eine weitere Sitzung
dazu, Ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Versuchen
Sie nicht, sie zu strukturieren oder nach einer
Bedeutung zu suchen, lassen Sie Ihren Geist einfach
unkontrolliert ausschweifen. Ihr Ziel dabei ist, sich
so sehr in die Bilderwelt zu vertiefen, dass Sie
vergessen, wo sie vorher waren. Dies stärkt Ihre
Visualisierungsfähigkeit.
SCHREIBEN
SIE SICH IHRE TRÄUME AUF.
Je mehr Sie Ihre Fähigkeit entwickeln, Ihre
Visualisierungen zu strukturieren, desto öfter werden
Sie bemerken, dass Sie sich an Ihre Träume erinnern
können, die mit der Zeit immer grafischer werden.
Wenn ich versuchen würde, Ihnen das luzides Träumen
beizubringen – eine Technik, mit der man lebendige
Träume voller Farben, Emotionen und Energie erleben
kann – fällt mir kein besserer Weg ein, dies zu
tun, als mit Hilfe der Hypnose, da es derselbe Teil
Ihres Gehirns (der Hyperthalamus) ist, der die
Halluzinationen erzeugt. Je mehr Sie sich daran
gewöhnen, die Bilder im Vordergrund zu halten, um sie
besser sehen zu können, desto mehr tendieren Ihre
Träume dazu, denselben Bereich zu nutzen. Legen Sie
einen Notizblock und einen Stift neben Ihr Bett und
schreiben Sie unmittelbar nach dem Aufwachen
(besonders mitten in der Nacht) alle Träume auf, an
die Sie sich erinnern können. Dies hilft Ihnen dabei,
mehr Kontrolle über sich selbst zu gewinnen.
Vielleicht werden Sie feststellen, dass Sie Ihre
Träume sogar manipulieren können. Dies kann sogar so
weit gehen, dass Sie am Ende mentale Realitäten mit
Hilfe Ihrer Träume schaffen können (die
üblicherweise aus den überschüssigen Gedanken in
Ihrem Unterbewusstsein gebildet werden). Mit dieser
Technik können Sie bestimmen, wie Ihr
Unterbewusstsein bestimmte Dinge interpretieren soll.
Es ist ähnlich, wie wenn Sie zur Therapie gehen,
während Sie schlafen!
ÜBEN
SIE ZUSAMMEN MIT EINEM FREUND.
Bevor Sie mit diesem Kurs beginnen, ist es sehr
hilfreich, wenn Sie jemanden finden, der ebenfalls an
Selbsthypnose interessiert ist. Versuchen Sie, diese
Person dazu zu ermutigen, den Kurs zusammen mit Ihnen
zu machen. Es ist definitiv eine große Hilfe,
jemanden zu haben, mit dem man sich über seine
Erfahrungen austauschen kann. Sie werden dann bald
feststellen, dass wenn man bestimmte Situationen mit
den Augen eines anderen betrachtet, man die Dinge
manchmal aus einer völlig neuen Perspektive sieht.
Wenn Sie Ihr Bekannter dann am Ende der Woche nach
Ihren Fortschritten fragt, gibt Ihnen das außerdem
einen zusätzlichen Impuls, mit dem Kurs fortzufahren.
Wie geht es nun
weiter?
Wir
sind in relativ kurzer Zeit schon recht weit gekommen.
Das in diesem Kurs enthaltene Material wird Sie noch
eine ganze Weile beschäftigen. Mit zunehmender
Erfahrung in der Selbsthypnose werden Sie bemerken,
dass Sie Ihr ganzes Leben immer besser unter Kontrolle
haben werden. Ganz gleich, ob Emotionen, Gefühle oder
Druck - im Grunde können alle geistigen Aktivitäten
mit Hypnose zumindest beeinflusst werden. Man muss
nicht unbedingt ein "Meister" sein, um Dinge
tun zu können, an die manche Mediziner mit Ehrfurcht
herangehen.
Es
ist nicht Zweck dieses Kurses, ernsthaft in die
Therapietherorie einzusteigen, aber ich denke, ich
hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich Ihnen nicht
mindestens eine Richtung vorgeben würde, in die Sie
sich weiterentwickeln können. Wir haben uns bereits
damit beschäftigt, wie man therapeutische Metaphern
kreiert. Im Grunde liegt der therapeutische Wert der
Selbsthypnose in dem Umstand, das Ihr stark
konzentriertes Unterbewusstsein in der Lage ist,
Suggestionen wesentlich leichter zu akzeptieren als
Ihr lose strukturiertes, ständig abgelenktes
Bewusstsein. Sie können auch eine Menge durch die
Verwendung strukturierter Visualisierungen erreichen.
Grundsätzlich ist es so, dass durch die Erzeugung
einer gedanklichen Situation, die Sie davon
überzeugt, dass Sie die Fähigkeit besitzen, dies
oder jenes zu tun oder einer bestimmten Versuchung zu
widerstehen, Ihr Unterbewusstsein mit der Zeit die
Suggestion akzeptieren wird, dass Sie es schaffen und
entsprechend handeln. Ein Raucher, der vor seinem
geistigen Auge sieht, dass er in der Lage ist, eine
Zigarette weg zu legen, um die Vorteile des
Nichtrauchens zu genießen, wird bald feststellen,
dass es für ihn möglich ist, das Rauchen
aufzugeben. Es gibt manche Leute, die eine
Negativverstärkung befürworten. Dabei wird davon
ausgegangen, dass sich die jeweilige Person durch die
Assoziierung einer Verhaltensweise mit Hilfe einer
negativen Visualisierung bald ohne Widerwillen ändern
wird. Üblicherweise wird Zigarettenrauchern in diesem
Zusammenhang suggeriert, sich alle Zigaretten, die sie
von nun an sehen werden, als glitschige, schmierige
Würmer vorzustellen. Es scheint zu wirken, zumindest
was das Rauchen anbelangt. Doch die betroffenen
Personen fühlen sich am Ende den ganzen Tag über
schlecht, wenn sie Leute mit Würmern in ihrem Mund
sehen. Ich für meinen Teil bin ein absoluter Gegner
von Negativverstärkungen. In den mehr als 25 Jahren,
in denen ich mit Hypnotherapie arbeite, ist mir noch
keine Situation unter gekommen, die nicht mit
positiven Suggestionen hätte behandelt werden
können.
Denken
Sie daran, sich Anker zu schaffen und sich in jeder
Selbsthypnosesitzung auf das gewünschte Ergebnis zu
konzentrieren. Wenn Sie sich stark genug darauf
konzentrieren, werden Sie bald bemerken, dass sich die
gewünschten Änderungen fast wie von selbst
einstellen. Setzen Sie sich dabei jedoch nicht unter
Druck. Verwenden Sie ganz gelassen mindestens eine
oder zwei Wochen auf ein Ziel, anstatt sich Hals über
Kopf in etwas zu verrennen.
Bei
manchen Gelegenheiten haben wir bereits den Umgang mit
Traumata angerissen, doch wenn die Zeit dafür reif
ist, werden Sie sich über Ihre Reaktion sicher sein
wollen. Außer der Möglichkeit, die Sitzung
abzubrechen und auszuzählen, wenn Sie sich in einer
kritischen Situation befinden, können Sie sich auch
von dem jeweiligen Ereignis disassoziieren. Bei
Vergewaltigungsopfern arbeite ich fast ausschließlich
mit der “außerkörperlichen"
Dissoziationsmethode. Eine weitere wirkungsvolle
Alternative, eine Situation erneut zu durchleben, ohne
emotional an sie gebunden zu sein, besteht darin, an
einem Pier zu sitzen und tief in das Wasser zu
starren. Während Sie dies tun, sehen Sie, wie sich
die Einzelheiten dieser Situation auf der
Wasseroberfläche spiegeln. Das Wasser wirkt wie ein
Beruhigungsanker. Es erinnert Sie daran, gelassen zu
bleiben und die Dinge vorüberziehen zu lassen, ohne
sich gefühlsmäßig mit ihnen auseinandersetzen zu
müssen.
Wenn
Sie an speziellen Therapien interessiert sind, können
Sie gerne unseren Katalog anfordern. Mit den Jahren
habe ich einige sehr wirksame Methoden zur Behandlung
der meisten Neurosen und Phobien entwickelt. Während
Sie mit diesem Kurs die Grundzüge der Selbsthypnose
erlernen, befasst sich der Therapiegrundkurs mit
vielen Metaphern und Techniken, die bei mir gut
funktionieren. Darüber hinaus wird gründlich auf die
allgemeine Therapietheorie eingegangen. Sie können
mir auch gerne Ihre Fragen per E-Mail schicken, oder
mich, wenn Sie ein Mitglied unserer Mailingliste sind,
während meiner Chatroomzeiten kontaktieren. Ich
wünsche Ihnen viel Spaß beim Lernen.
Selbsthypnose-Anleitung
von Raymond Morren als PDF
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Für den Inhalt der hier zur Verfügung gestellten
Anleitungen übernehmen wir keine Verantwortung.
Die Verwendung der Anleitungen geschieht auf eigene
Gefahr und Verantwortung.
Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass
wir keinerlei Haftung für die Anwendung, speziell für
eigene Suggestionen übernehmen, die zu physischen
oder psychischen Schäden führen, oder für andere
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entstanden sind.
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